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In Niedersachsen haben dieses Jahr 28.795 Schülerinnen und Schüler ihr Abitur bestanden. Der Notendurchschnitt lag bei 2,45, wie das Kultusministerium in Hannover mitteilte. Damit war der Schnitt nur minimal schlechter als im Vorjahr mit 2,43 und weiterhin besser als im Vor-Corona-Jahr 2019 mit 2,56.
Jeder 50. Prüfling schaffte ein Abi mit der Note 1,0 – das sind 605 Schülerinnen und Schüler. Im Vorjahr waren es mit 603 fast genau so viele. Ein Abschluss mit einem Notendurchschnitt von 2,0 und besser gelang wie vor einem Jahr fast jedem dritten Abiturienten (29 Prozent). Rund 1.800 Schülerinnen und Schüler bestanden die Prüfungen dagegen nicht. Das waren mit 6 Prozent etwas mehr als zuletzt.
Das Abitur in diesem Jahr war das erste ohne besondere Corona-Regelungen.
Land sieht Trend zu besseren Noten positiv
Der Philologenverband Niedersachsen (PHVN), der hauptsächlich Lehrkräfte der Gymnasien vertritt, hatte im Mai eine Inflation des Einser-Abiturs beklagt. Das verzerre die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler, sagte der PHVN-Vorsitzende Christoph Rabbow damals und forderte ein bundesweites Gegensteuern.
Das Ministerium sieht in dem Trend zum besseren Abi-Notenschnitt dagegen kein Problem. «Ich glaube, das hängt einfach damit zusammen, dass Schule besser geworden ist», sagte ein Ministeriumssprecher. «Wir sehen das nicht so, dass es eine Inflation gibt.»
Staatssekretärin Andrea Hoops erklärte, eine Ursache für den im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie besseren Notenschnitt dürfte die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren sein. Niedersachsen war 2021 zu G9 zurückgekehrt. «Durch die Schulzeitverlängerung steht insgesamt mehr Lernzeit zur Verfügung und die Schülerinnen und Schüler können mit größerer geistiger Reife in die Abiturprüfung gehen. Herausfordernd ist das Abitur gleichwohl», sagte Hoops.
Ergebnisse in Politik-Wirtschaft nach Einbruch nicht beeinträchtigt
Die nach einem Einbruch in eine Schule verzögerten Prüfungen im Fach Politik-Wirtschaft führten laut Ministerium zu «keinen messbaren Beeinträchtigungen» der Leistungen. In einem Gymnasium in Goslar war ein Tresor aufgebrochen worden, in dem die Abiprüfungen für Politik-Wirtschaft lagen.
Das Land zog die zentral gestellten Aufgaben daher am Morgen der Prüfung zurück. Die Schülerinnen und Schüler konnten daraufhin selbst entscheiden, ob sie die Ersatzaufgaben noch am selben Tag oder zu einem Nachschreibtermin bearbeiten wollten. «Die Entscheidung hat nicht geschadet, sie war eher genau richtig», sagte der Ministeriumssprecher.
Der Landesschülerrat hatte «psychischen Stress» durch die Verzögerungen beklagt und pauschal eine um einen Punkt bessere Benotung in dem Fach gefordert. Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) hatte das abgelehnt. News4teachers / mit Material der dpa
Philologen beklagen Einser-Inflation: „Wert des Abiturs befindet sich im Sinkflug“
Im Vorjahr waren es mit 603 fast genau so viele.
Im Vorjahr waren es mit 603 absolut fast genau so viele.
Und immer wieder Pressemeldungen zu den Abiturienten. Ich kann es nicht mehr hören. Bevorzugung und Auf-den-Sockel-stellen ohne Ende.
Alle anderen Abschlussschüler haben sich auf ihrem Niveau auch angestrengt und eine Leistung erbracht.
Wen interessieren schon die Nicht-Abiturienten und ihre Abschlüsse? Es interessieren da nur die, die keinen Abschluss geschafft haben! Nur das ist eine Schlagzeile wert!
(Ironie?)
Definitiv zu wenige! Die Zunahme der Schülerinnen und Schüler, die keinen Abschluss erwerben, hat außer Schlagzeilen leider keine Folgen, die nachhaltig Lösungen schaffen.
… und was ist mit denen, die ihren Abschluss geschafft haben? Das sind doch die, die danach meist einen Beruf erlernen und evtl. den Fachkräftemangel in nicht-akademischen Berufen mindern und das Sozialsystem mit finanzieren.
Ganz bestimmt!
Wie meinen Sie das?
In vielen Bundesländern ist mit fast fünfzig Prozent der Schüler auf dem Gymnasium dieses schon so eine Art Gemeinschaftsschule.
„ Der Philologenverband Niedersachsen (PHVN), der hauptsächlich Lehrkräfte der Gymnasien vertritt, hatte im Mai eine Inflation des Einser-Abiturs beklagt. Das verzerre die tatsächliche Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler, sagte der PHVN-Vorsitzende Christoph Rabbow damals und forderte ein bundesweites Gegensteuern.“
Herr Rabbow vertritt mit seinem Verband die Gymnasiallehrkräfte…und beklagt eine Inflation des Einser-Abiturs…wer ist denn maßgeblich verantwortlich für diese „Inflation“? Die Landes- oder Bundesregierung?
Bundesweit, weil es eben nicht sein kann, dass die Anforderungen nur in einzelnen BL steigern. Aber er kann sich wieder hinlegen, denn die Anforderungen ziehen im nächsten Abschluss deutlich an.
„«Ich glaube, das hängt einfach damit zusammen, dass Schule besser geworden ist», sagte ein Ministeriumssprecher.“
Ich hoffe dieser Mensch wird heftig ausgelacht.
Glauben heißt im übrigen nicht wissen. Aber es ist wie beim Bund: Auch dort glaubt man ja an Wirtschaftswachstum, damit der Haushalt tragfähig bleibt. Auch dort wird der Glaube enttäuscht werden.
Und die KuK im Philoverband müssen sich keine Sorgen machen: Das Zentralabitur ab nächstem Schuljahr wird schon für eine Gauss-Verteilung sorgen. Was einfach zu begrüßen ist.