SPD: Vertretungslehrkräfte während der Sommerferien weiterbeschäftigen (alle)!

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KIEL. Bei einigen Vertretungs-Lehrkräften in Schleswig-Holstein enden die Arbeitsverträge mit dem letzten Schultag. Das kritisiert die SPD und verweist auf eine andere Praxis.

Lehrkräfte, die keinen Vertrag über die Ferien bekommen, müssen sich für sechs Wochen arbeitslos melden. Foto: pixabay

Die SPD hat den Umgang mit Vertretungs-Lehrkräften in Schleswig-Holstein kritisiert. «In Schleswig-Holstein ist es seit vielen Jahren üblich, Lehrkräfte, wenn sie befristet eingestellt werden, bis zum Ende des Schuljahres (also bis zum 31. Juli) und nicht bis zum letzten Schultag vor den Sommerferien einzustellen (in diesem Jahr der 19. Juli)», sagte der SPD-Bildungspolitiker Martin Habersaat. «Es sollte eben nicht mehr so sein, dass Vertretungslehrkräfte in den Sommerferien in die Arbeitslosigkeit entlassen werden.» Die Regierung müsse selbst gesetzte Regeln für den guten Umgang mit Arbeitnehmenden weiterhin einhalten.

Wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage des Abgeordneten hervorgeht, enden im Norden aber aktuell in 86 Fällen im Februar geschlossene Arbeitsverträge bereits am 19. Juli und damit zum Ferienbeginn. Diese Fälle konzentrieren sich auf die Kreise Segeberg, Nordfriesland, Ostholstein, Pinneberg, Plön, Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Flensburg und Steinburg. Daneben enden 1188 weitere Verträge mit Lehrkräften, die im Februar neu geschlossen wurden, jedoch erst am 31. Juli und damit zum Schuljahresende laut Schulgesetz.

«Ich gehe davon aus, dass in den jeweiligen Schulämtern die Kenntnis der im Lande gültigen Regelungen in Vergessenheit geraten ist», sagte Habersaat. Andere von der Regierung geäußerte Vermutungen überzeugten ihn weniger. Es sei Aufgabe von Bildungsministerin Karin Prien (CDU), landesweit zu einem anständigen Umgang mit den Vertretungslehrkräften zurückzufinden. «Eine erste Maßnahme wäre die sofortige Anpassung der betroffenen Verträge.» News4teachers / mit Material der dpa

Teilrückzieher: Referendare werden weiterhin im Sommer in die Arbeitslosigkeit geschickt

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4 Kommentare
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sagenHAFT
2 Tage zuvor

Spielt es dabei eigentlich eine Rolle, wie lange mal Vertretung war? 1 Monat oder sechs Monate? Und spielt es eine Rolle, ob man danach weiterbeschäftigt wird oder ist das egal? Was sagt die SPD dazu?

anka
2 Tage zuvor

Was ist denn gegen ein weiteres Praxissemester von sechs Wochen einzuwenden?

Kohlrabi
2 Tage zuvor

In Berlin wird man zum 1. August eingestellt, auch wenn man dann erstmal 3 Wochen Ferien hat. Somit wird man zum 31.07. gekündigt bzw. der Vertrag läuft aus, auch wenn danach noch Ferien sind. Hat man einen Anschlussvertrag müsste der Übergang doch nahtlos erfolgen. Hat man keinen Anschlussvertrag, warum sollte man dann wieder Ferienzeit bezahlt bekommen? Man hatte sie doch schon vorher bezahlt bekommen?

Wer weiß es genauer?

Lisa
2 Tage zuvor

Bei Lehrern ist der Nachteil, dass man eben nur 11 Monate gearbeitet hat und nicht das Jahr für den Bezug von Arbeitslosengeld erfüllt. Man fällt tatsächlich in Bürgergeldbezug. Nur dass Kosten wie Miete etc nicht weniger werden. Unhaltbar.
Ich selbst habe das noch zu Zeiten der Arbeitslosenhilfe erlebt, das waren dann wenigstens noch sechzig Prozent vom Gehalt für die sechs Wochen.
Unklug, in Zeiten des Mangels so mit seinem Personal umzuspringen.