Als hätten die Schulen keine anderen Probleme: Rund ein Jahr nach der umstrittenen Reform der Bundesjugendspiele will Hessens Kultusminister Armin Schwarz (CDU) diese schon wieder rückgängig machen und den Leistungsaspekt mehr in den Blick nehmen. «Das Rad muss jetzt ganz schnell wieder zurückgedreht werden. Es geht in die völlig falsche Richtung, wenn wir unseren Kindern vermitteln, dass Leistung nichts mit dem Leben zu tun hat», sagte er der «Bild»-Zeitung (sic!) vor einem geplanten Treffen der Sportkommission der Kultusministerkonferenz (KMK) mit Vertretern des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am Donnerstag in Frankfurt.
Wie die Nachrichtenagentur dpa aus Teilnehmerkreisen erfuhr, handelt sich um ein reguläres Treffen, das einmal im Jahr stattfindet. Es werde besprochen, ob man die Wettkampfkomponente wieder stärke, hieß es. Entscheidungen stünden aber nicht an.
Seit diesem Schuljahr werden die jährlich stattfindenden Spiele in der Sportart Leichtathletik für alle Grundschulkinder bis zur vierten Klasse nur noch als Wettbewerb und nicht mehr als Wettkampf organisiert (News4teachers berichtete). Bislang war das nur in den ersten beiden Klassen der Fall. Der Leistungscharakter der Bundesjugendspiele tritt so in den Hintergrund und die Leistungen von Grundschülern werden nun anders und weniger starr bewertet. Mit dieser Neuerung sollten die Spiele kindgemäßer werden, wie der Ausschuss für die Bundesjugendspiele und die Kommission Sport der Kultusministerkonferenz (KMK) bereits 2021 beschlossen hatten.
Hintergrund: Bei den Bundesjugendspielen wurden Leistungen überprüft, die oftmals nicht im Sportunterricht vorbereitet worden waren. Für sportlich ungeübte Kinder und Jugendliche war die Veranstaltung oftmals ein Graus – viele fühlten sich bloßgestellt. Begeisterung für die Leichtathletik konnte so kaum geweckt werden: Die Vereine klagen seit Jahren über Nachwuchsprobleme (was sich am Ende daran zeigt, dass deutsche Sportlerinnen und Sportler bei Großereignissen wie Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen immer seltener in den Medaillenrängen landen). Aber auch im Breitensport sieht es düster aus: Immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland weisen Bewegungsdefizite auf, wie Studien belegen.
Der Sportunterricht der Zukunft müsste nach Ansicht vieler Experten stärker auf die individuelle Vermittlung von Kompetenzen als auf das Erlernen und Benoten sportartspezifischer Leistungen ausgerichtet sein. «Wir müssen es schaffen, mehr Breite in den Sportunterricht zu bekommen», sagte etwa Susanne Tittlbach von der Universität Bayreuth bei einer Expertenanhörung im Bildungsausschuss des bayerischen Landtags im vergangenen Jahr. Bislang hätten sportliche Kinder klare Vorteile, während Schülerinnen und Schüler mit einem anderen familiär oder kulturell geprägten Hintergrund Misserfolge erlebten. In der Folge wendeten sich diese dann oft komplett von jeglicher sportlicher Betätigung ab.
Die Reform der Bundesjugendspiele soll nun einen Beitrag dazu leisten, dies zu ändern. Was ist denn der Unterschied zwischen dem Wettbewerb und einem Wettkampf? Laut einem Sprecher des Bundesfamilienministeriums ist ein Wettkampf nach klaren Regeln normiert, ein Wettbewerb nicht. Das bedeutet: Wer zu den Besten gehört, orientiert sich nicht mehr – wie bislang – an einer festgelegten Punktetabelle in Deutschland, sondern an den Leistungen der Kinder einer Schule innerhalb ihres Jahrgangs. Auch können Schulen beim Wettbewerb ohne die festgelegten Punktetabellen neben klassischen Disziplinen wie 50-Meter-Sprint oder Weitsprung noch andere Sportaufgaben anbieten – etwa Hürdensprint, Stoßen oder Drehwürfe.
Zudem sollen die Leistungen der Schüler nicht mehr zentimetergenau mit dem Maßband oder der Stoppuhr erfasst werden, wie der Ministeriumssprecher erklärte. Stattdessen gibt es künftig zum Beispiel beim Weitsprung oder Werfen bestimmte Zonen, in denen bestimmte Punkte vergeben werden. Es solle bei den jährlich stattfindenden Spielen insbesondere darum gehen, sich zu bewegen, Freude zu haben und sein Bestes zu geben, heißt es auf der Internetseite der Bundesjugendspiele. «Vor allem aber geht es auch um Fairness, Respekt, Teamfähigkeit und soziale Kompetenzen.»
Die traditionelle Vergabe von Ehren-, Sieger- und Teilnehmerurkunden hingegen gibt es weiterhin, jedoch nach einem festen Schlüssel. Die besten 20 Prozent – getrennt nach Jahrgang und Geschlecht – bekommen die Ehrenurkunde, die mittleren 50 Prozent eine Siegerurkunde und die unteren 30 Prozent die Teilnehmerurkunde.
CDU-Minister Schwarz findet: «Wenn alles beliebig wird, gibt es keinen Ansporn mehr, besser zu werden. Das wäre bedenklich für unsere Gesellschaft. Wir müssen deshalb auch den Spaß am sportlichen Wettkampf viel mehr fördern, statt ihn zu bremsen.» Ähnlich äußerte sich auch Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), der für seine Partei händeringend auf Stimmenfang ist, am Donnerstag auf der Plattform X: «Wenn Spitzenleistung erbracht wird, sollte sie auch honoriert werden. Verliert dieses Prinzip an Geltung, verlieren am Ende alle.» Mit den gleichen Begründungen könnte man in Schulen allerdings auch Wettbewerbe aus dem Stand im Singen oder Seiltanzen abhalten.
«Der Wettbewerb ist als ein auf die Entwicklung der Kinder angepasstes sportliches Angebot zu verstehen»
Die GEW nennt die Reform deshalb einen guten Ansatz – allerdings mit Luft nach oben. Zwar gehe es beim Wettbewerbsgedanken nun mehr um Respekt, Teamfähigkeit und soziale Kompetenzen, sagte GEW-Vorstandsmitglied Anja Bensinger-Stolze. «Man hätte aber noch einen größeren Schritt machen können, zum Beispiel, indem man noch stärker das Team in den Mittelpunkt stellt. Dass man bestimmte Sportarten anbietet oder sich gegenseitig hilft bei bestimmten Dingen.» Auch sollte jeder, der teilnimmt, in irgendeiner Form prämiert werden, ohne dass die Teilnehmer mit verschiedenen Urkunden verglichen werden. Es sei wichtig, die Kinder dafür zu begeistern, sich gemeinsam zu bewegen und Freude am Sport zu haben.
Der DOSB steht nach Angaben eines Sprechers weiter hinter der Reform von 2023. Er verwies auf eine Mitteilung des Verbands vom vergangenen Sommer, in der es unter anderem hieß: «Wettbewerb im Gegensatz zum Wettkampf bedeutet nicht, dass es sich um ein rein spielerisches Angebot handelt. Der Wettbewerb ist vielmehr als ein auf die Entwicklung der Kinder angepasstes sportliches Angebot zu verstehen.»
Warum macht der CDU-Kultusminister denn dann dieses Fass wieder auf? Offensichtlich politisches Kalkül: Das Thema Bundesjugendspiele eignet sich (wie das Genderverbot, das Schwarz für Schulen erlassen hat) für den Kulturkampf, mit dem sich die rückwärtsgewandte Klientel in Erregungszustände bringen lässt. Die schlichte Botschaft: Früher war’s einfach besser. News4teachers / mit Material der dpa
Der Sportunterricht der Zukunft soll auch unfitte Kinder zur Bewegung motivieren
Früher war’s einfach besser. So ist es.
Alptraum oder Zukunftsvision?
Schule 3.0 ist vielmehr als ein auf die Entwicklung und emotionale Befindlichkeit der Kinder angepasstes spielerisches, komfortables, selbstgesteuertes und stressfreies Bildungsangebot, welches von vortanzenden Lernbegleitern unterbreitet wird, zu verstehen.
Man kann dieses Angebot selbstverständlich auch ablehnen und erhält als motivierende Teilnahmeurkunde den jeweils erwünschten Abschluss nach 8, 10 oder 12 Schuljahren sporadischer körperlicher Anwesenheit.
Mit freundlichen Grüßen
ein Mitglied des rückwärtsgewandten Klientels im Dauererregungszustand
Ich finde die neuen Bundesjugendspiele unfair.
20 Prozent bekommen garantiert eine Ehrenurkunde, 50 Prozent eine Siegerurkunde und der Rest eine Teilnehmerurkunde.
Wenn jetzt eine Riege mit lauter kleinen Usain Bolts unglaubliche Leistungen vollbringt, dann bekommen auch nur die die 20 Prozent eine Ehrenurkunde.
Wenn alle Couchpotatoes sind und nicht mal 10 Minuten am Stück laufen können, dann gibt es auch 20 Prozent Ehrenurkunden.
Da es keine objektive Bezugsnorm mehr gibt, ist die einzige Möglichkeit, die Bundesjugendspiele in der Wettbewerbsform halbwegs fair zu bekommen durch die Riegenzusammensetzung gegeben.
Aber ist es nicht angenehmer, die Bundesjugendspiele im vertrauten Klassenverband durchzuführen als in Altersgruppen?
Und machen wir mit den beeinträchtigen Kindern dann eine Behindertenriege?
Das ist nicht unfair.
Die jetzigen Kriterien sind auch an Durchschnittswerten über die Leistungsfäigkeit in einem bestimmten Alter ausgerichtet.
Nach den ehemaligen Kriterien konnte die ganze Klasse eine Ehrenurkunde erreichen, wenn alle eine hervorragende Leistung hatten. Heute geht das nicht mehr. Bei gleicher Leistung.
Das ist der Unterschied zwischen sozialer und kriterialer Bezugsnorm. Sollte man als Lehrer eigentlich kennen.
Machen wir ein Beispiel, dass Sie es verstehen: Es werden 2 Riegen mit je 20 9jährigen Jungen gebildet. in Riege A springen alle Kinder über vier Meter, in Riege B springen alle Kinder höchstens einen Meter.
Beide Gruppen erhalten exakt gleich viele Ehrenurkunden, Siegerurkunden und Teilnehmerurkunden.
Wo ist das fair?
Sorry, es muss natürlich heißen: „die ehemaligen Kriterien waren auch an Durchschnittswerten ausgerichtet.“
Ja, an denen der gesamten Schülerschaft. Und auch noch nach Altersklassen differenziert.
Das ist in der Tat wesentlich fairer!
Wenn also hundert Kinder teilnehmen und 21 genau die gleiche, sehr gute Leistung vollbringen, dann bekommen 20 eine Ehrenurkunde und einer geht leer aus. In der Tat unfair. Das anderswo unter schwächeren Leistungen die gleichen Urkunden verteilt werden, finde ich dagegen nicht so dramatisch.
Ich wäre sogar damit einverstanden, dass es überhaupt keine Urkunde gibt und die Kinder gemeinsam Punkte erspielen könnten, die sie gegen neue Spielgeräte für die Pause eintauschen könnten.
„Aber auch im Breitensport sieht es düster aus: Immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland weisen…“
Während ich die Reform der Bundesjugendspiele gutheiße, weigere ich mich dennoch standhaft, dem obenstehenden Satz eine Siegerurkunde für gelungenen Satzbau zu verleihen.
Mit anderen Worten: Fehlt da nicht noch was?
Ups, da war ein Textteil weggefallen. Ist wieder dran. Danke für den Hinweis. Herzliche Grüße Die Redaktion
„Der Sportunterricht der Zukunft müsste nach Ansicht vieler Experten stärker auf die individuelle Vermittlung von Kompetenzen als auf das Erlernen und Benoten sportartspezifischer Leistungen ausgerichtet sein.“
Halleluja. Unsere tägliche Kompetenz gib uns heute.
„Der Fachunterricht der Zukunft müsste nach Ansicht vieler Experten stärker auf die individuelle Vermittlung von Kompetenzen als die Vermittlung fachlich anspruchsvoller Bildung d.h. fachspezifischen Wissens (Faktenkenntnisse) und Könnens ausgerichtet sein. Abgespeckter Wohlfühlunterricht mit Chancengleichheit für alle – alle fachlich gleich fein aber klein – ist das Motto.“
Halleluja. Unsere tägliche Kompetenzenkompetenz und unseren unerschütterlichen Glauben ans Gelingen gib uns heute. Vergib uns unsere Zweifel und führe uns nicht in Versuchung Leistung und Anstrengung einzufordern sowie unseren SuS ein realistisches, differenziertes Feedback (Noten von 1 bis 6) zu geben. Noch fehlt an vielen Schulen der Trauma-Therapeut im multiprofessionellen Team, welcher derartiges unsensibles Agieren von Fachlehrern mit den SuS aufarbeiten könnte.
Ich bin ohnehin für E-Sport!
„Hintergrund: Bei den Bundesjugendspielen wurden Leistungen überprüft, die oftmals nicht im Sportunterricht vorbereitet worden waren. Für sportlich ungeübte Kinder und Jugendliche war die Veranstaltung oftmals ein Graus – viele fühlten sich bloßgestellt. Begeisterung für die Leichtathletik konnte so kaum geweckt werden: Die Vereine klagen seit Jahren über Nachwuchsprobleme (was sich am Ende daran zeigt, dass deutsche Sportlerinnen und Sportler bei Großereignissen wie Weltmeisterschaften oder Olympischen Spielen immer seltener in den Medaillenrängen landen).“
Im Grunde befürworte ich die Abschwächung des Wettkampfgedankens, kann aber dieser Argumentation nur mit viel Mühe folgen: Die Abschwächung des Wettkampfgedankens führt zu mehr Nachwuchs in den Vereinen bis hin zu mehr Medaillengewinnern bei Olympia? Bei dem und bei vergleichbaren Veranstaltungen der Wettkampf- und Leistungsgedanke so weit getrieben wurde, dass regelmäßig Hundertstel oder sogar Tausendstel darüber entscheiden, ob jemand seiner „Leistung“ gewürdigt wird (und Geld verdient) oder mit eingezogenem Schwanz (man entschuldige die Ausdrucksweise) aus dem Stadion schleichen muss, weil er wieder nur Vierter geworden ist? Wobei für jeden deutschen Medaillengewinner ein polnischer, argentinischer, … Sportler leer ausgeht? (Man übertrage dies gedanklich bitte einmal auf das Schulsystem vor dem Hintergrund der aktuellen Debatten.)
Ein Sonderpreis für kreatives Denken!
Ist das so schwer zu verstehen? Übertriebener Leistungsdruck treibt mehr Kinder vom Sport weg – als ihm zu. Das macht sich dann in der Breite bemerkbar (immer mehr Bewegungsmängel), aber natürlich auch in der Spitze. Weniger Nachwuchs = weniger Talente.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich verstehe schon, was Sie meinen. Während der olympische Wettkampf (oder die EM-Helden) als glorreich angesehen und damit der Druck in Reinstform kultiviert wird (18 gelbe Karten sprechen für sich), soll er im Schulsport tunlichst vermieden werden, damit sich dann mehr Talente für Olympia finden lassen. Denen wird dann ein Mentaltrainer zur Seite gestellt, damit sie auch in Drucksituationen ihre Leistungen bringen können, denn sonst versagen sie ja womöglich, weil sie dem Druck nicht gewachsen sind. Bis 18 dürfen die Kinder aus Freude an der Bewegung den Schulsport genießen, mit 19 dann zu Olympia.
Man könnte mit einer Freiwilligkeit einer Oympia-Vorbereitung argumentieren, die könnte man Schülern dann aber auch lassen: Die sich duellieren wollen, dürfen es, weil sie sich auf Olympia auch mental vorbereiten oder sie ihrem Ehrgeiz freien Lauf lassen wollen, die anderen bewegen sich aus Spaß an der Freude. Mal sehen, welche Gruppendynamik daraus entsteht.
Ich fasse mal zusammen: Wozu wollen wir mehr (deutsche) Olympiasieger?
Nur werden aber leider in Sportvereinen nun mal Sportarten betrieben und keine individuellen Kompetenzen! Wie sollen Kinder denn für Sportarten Interesse entwickeln, wenn sie diese nie ausprobieren?
Ja, natürlich haben sportliche Kinder im Sport Vorteile. Genauso wie musisch begabte in Musik und künstlerisch begabte in Kunst. Ich kann daran nichts Schlimmes finden. Gehört es nicht zum erwachsen werden dazu, dass man sich seiner Stärken und Schwächen bewusst ist/wird?
Und ob man beim Wettbewerb weniger bloßgestellt wird als beim Wettkampf wage ich zu bezweifeln. Ich bin Sportbeauftragte unserer Schule und organisiere gerade den BJS Wettbewerb. Als 50m Sprint-Alternativen habe ich in Klasse 1./2. z. B.
a) 30m Sprint mit Start aus der Bauchlage
b) 30m mit kleinen Hürden
Wobei auch jedesmal die Zeit gemessen wird!
Beim Weitsprung z. B.
a) eine Minihürde direkt vor der Sandgrube
b) Zonensprung (es wird nicht gemessen, aber die Kinder merken auch dass Zone 7 weiter ist als Zone1!!!)
Diese Übungen sind für die unsportlichen und fülligeren Kinder eine größere Herausforderung (Start aus der Bauchlage! Wer will denn sowas machen? Oder nicht nur langsam sein, sondern aich noch über ne Hürde stolpern!) und sie merken genauso wer besser und wer schlechter ist! Das ist keine Reform sondern Augenwischerei!
„Ja, natürlich haben sportliche Kinder im Sport Vorteile. Genauso wie musisch begabte in Musik und künstlerisch begabte in Kunst.“
Dann plädieren wir für Bundesgesangsspiele – Singen vor Publikum ohne Vorbereitung – und Bundeskunstspiele – Malen vor Mitschülern aus dem Stand.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wäre es dann aber nicht sinnvoller, die Disziplinen der BJS vorher im Sportunterricht zu üben anstatt den Vergleich ad absurdem zu führen?
Anderenfalls: Kinder, die keinen Spaß am Sport haben, finden den auch nicht durch den einen Tag im Jahr. Und wenn der Wettkampf nicht gewünscht wird (und der Wettbewerb den Kindern genauso klar macht, wo sie stehen), kann man das eigentlich auch lassen.
Sind diese Disziplinen denn zielführend? Anders gefragt: Haben Sie irgendeine Anbindung an die Lehrpläne im Fach Sport der Grundschule?
Wenn nicht, dann kann man das eigentlich wirklich lassen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Das müssen die GS – Lehrer beantworten, ich weiß das nicht.
Also in NRW heißt ein Kompetenzbereich explizit „Laufen, springen, werfen – Leichtathletik“. Ich habe übrigens die Disziplinen der BJS selbstverständlich vorher mit den Kindern geübt und trainiert, aber Üben an sich ist ja heutzutage vollkommen out.
LP+ Bayern bspw. Klasse 4 bei Leichtathletik – laufen, springen, werfen
Also irgendwie schon?
An den Bundesjugendspielen nehmen auch schon Erst-, Zweit- und Drittklässler teil. Herzliche Grüße Die Redaktion
In NRW steht es auch für Erstis im Lehrplan.
In dem, der uns vorliegt, nicht – dort gibt es Kompetenzerwartungen in „Laufen, Springen, Werfen – Leichtathletik“ am Ende der Klasse vier: https://www.schulsport-nrw.de/fileadmin/user_upload/schulsportpraxis_und_fortbildung/pdf/lehrplan_sport_grundschule01_08_01.pdf
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich weiß ja nicht, was Sie da lesen. Auf Seite 122 (Seite 12 im PDF) werden eindeutig auch Kompetenzerwartungen für die SEP aufgeführt. Wenn ich das am Ende der 2. Klasse können soll, muss ich das frühzeitig üben.
Dort wird als Kompetenzerwartung am Ende der Schuleingangsphase lediglich benannt: „Die Schülerinnen und Schüler laufen in unterschiedlichen Bewegungssituationen und beschreiben ihre Körper- und Lauferfahrungen“. Was hat das mit einem Leichtathletik-Wettkampf zu tun?
Erst am Ende der Klasse vier soll gelten: „Die Schülerinnen und Schüler erfüllen vorgegebene und selbst gesetzte Laufanforderungen und gestalten ihr Lauftempo situationsgerecht“ – das wäre dann zum Beispiel die Situation der Bundesjugendspiele.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Gerade für 1.+2. Klasse werden BJS sogar nochmal extra benannt:
https://www.lehrplanplus.bayern.de/serviceinformation/l6622
Darüber hinaus wäre noch bspw. schon bei Klasse 1:
– 2.2 Prozessbezogene Kompetenzen
-> Leisten
-> Kooperieren, kommunizieren, präsentieren
– 2.3 Gegenstandsbereiche
-> Sportliche Handlungsfelder (Leichtathletik / [Schwimmen])
-> Fairness/Kooperation/Selbstkompetenz
– 5 Fächerübergreifende Ziele
-> Soziales Lernen
-> Werteerziehung
zu benennen.
Darüber hinaus natürlich auch die Zusammenarbeit mit Sportvereinen. Ggf. Kontakt und Einbezug der Eltern.
Ggf. Einbezug der SuS.
Schulische Veranstaltung und Teilhabe, sowie (Mit-)Gestaltung dessen.
Und die Anbindung an Breitensport und dadurch Einsicht in verschiedenen Sportbereichen
Grundlegend mal die Bewegung und Fortbewegung.
Bestenfalls das gezielte Training und Vorbereitung auf einen Wettkampf/Event.
Dazu könnte man auch die Anerkennung der gebrachten Leistung und anschließender Feier/Übergabe der Wertungen/Leistungen auch dazu nehmen.
https://www.lehrplanplus.bayern.de/fachprofil/grundschule/sport/1
Also ja, wenn es rein um den Bezug zum Lehrplan der Grundschule (und weiterführenden Schulen) geht: Definitiv. Der Bezug ist mehrfach und recht ausgeweitet vorhanden.
Selbstverständlich knüpfen die BJS an die Inhaltsfelder des Sportunterrichts an – Laufen, Springen, Werfen, Bewegen an und mit Geräten und Bewegen im Wasser sind drei der zentralsten Bewegungsfelder und im Angebot der BLS enthalten.
Nun – die Anbindung an die Lehrpläne ist kein Garant für zielführend.
Dann gingen auch schulische Wettbewerbe im Schokokuss-Schnellessen oder Kaugummi-Weitspucken. Herzliche Grüße Die Redaktion
Ich würde gerne wissen woher die irrige Meinung kommt, die Disziplinen würden nicht geübt werden. Ich kenne keinen Kollegen, der nicht jedes Jahr Wurf, Sprung, Sprint und Ausdauer trainiert.
Gibt es dazu eine Studie oder woher nehmen Sie diese Erkenntnis?
Kenne ich auch nicht. Das ist „fix“ verankert. Klar … Manche legen hier ihren (persönlichen) Hauptmerk drauf und andere „Arbeiten“ das schnell mal ab … Da gibt es schon unterschiede. Wie generell im Sportunterricht und auch anderen Schulfächern. Ist halt eben ein generelles Phänomen und nachvollziehbar. Wir sind alles Menschen mit eigenen individuellen Interessen und Vertiefungen.
Im Musikunterricht wird die Klavierlehrerin auch mehr Klavier spielen, als ein Quereinsteiger mit wenigen Gitarrenakkorden und gar keine Klaviererfahrungen.
Im Bereich NT kenne ich Lehrkräfte, welche sagten, dass sie sich als Quereinsteiger gar nicht an SuS-Versuche ranwagen. Andere machen das. Lehrerabhängig, wie so vieles. Auch zum Teil schulabhängig -> Gibt es Experimentierkoffer? Gibt es einen rechtlich sicheren NT-Bereich/Raum? Gibt es Materialien? Wie sehen die Brandschutzbedingungen aus? Wie ist der Umgang bzw. wie sind die Regelungen und Vorgaben durch die Schulleitung? Usw. Usf.
Wie kommen Sie denn immer wieder zu der Aussage „…ohne Vorbereitung…“? Ausdauerndes, schnelles Laufen oder Laufen über Hindernisse wird im Sportunterricht ab Klasse 1 gelehrt und geübt. Gleiches gilt für Springen weit/ hoch/ rhythmisch etc.
Außer der Sportunterricht ist schlecht.
Aber das lässt sich dann auch auf alle andren Fächer übertragen. Seltsame Argumentationskette…
Der Lehrplan Sport Grundschule in Nordrhein-Westfalen setzt die Kompetenzerwartungen in „Laufen, Springen, Werfen – Leichtathletik“ ans Ende der Klasse 4. An den Bundesjugendspielen nehmen aber auch schon Erst-, Zweit- und Drittklässler teil.
Einleitend heißt es zur Funktion des Sportunterrichts in der Grundschule: „Für viele Mädchen und Jungen ist der Schulsport der wichtigste Zugang für ihre gegenwärtige und zukünftige
Bewegungs-, Spiel- und Sportwelt. Damit stellt sich dem Schulsport die Aufgabe, Impulse für einen bewegungsfreudigen Alltag zu geben, Freude an lebenslangem Sporttreiben anzubahnen und dafür passende Lern- und Übungsgelegenheiten zu schaffen. Im Rahmen seiner Möglichkeiten kann der Schulsport auf diese Weise auch dazu beitragen, Entwicklungsdefizite auszugleichen und benachteiligten Kindern Zugangschancen zu Bewegung, Spiel und Sport zu eröffnen.“ Quelle: https://www.schulsport-nrw.de/fileadmin/user_upload/schulsportpraxis_und_fortbildung/pdf/lehrplan_sport_grundschule01_08_01.pdf
Diese Funktion haben die Bundesjugendspiele vor der Reform erkennbar nicht erfüllt.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Müsste man dann nicht generell alle Leistungsbereiche abschaffen? Also auch Noten? Dort messen sich SuS halt auch direkt oder indirekt.
Wie sieht es mit Projekten aus? V. A. wo sich Schulen messen? Bspw. Wirtschaftsprojekte mit Gewinnen für „die Besten“?
Bitte, bitte, setzen Sie doch gewissen Leuten keinen Floh ins Ohr.
Turniere – schulintern und schulübergreifend – muss man dann auch lassen.
Und die EM brechen wir ab – sind ja schon Mannschaften ausgeschieden…….
Wie kommen Sie zu der irrigen Meinung, die Disziplinen würden nicht geübt werden?
Ich kenne keinen Kollegen, der Sprint, Wurf, Sprung und Ausdauer nicht im Unterricht übt.
Ich bin für eine inklusive Erweiterung der Wettbewerbs/-kampf-Kategorien:
Blindenfußball und Rollstuhlbasketball,
Aus Mangel an Übung (bei den meisten) sowohl im Unterricht als auch im Vereinssport nivelliert sich der Übungsaspekt.
Aber generell hat Sportunterricht nichts mit „Vermittlung“ oder „Übung“ zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit Notenerheben. Was zumeist für den Kunstunterricht und – ein wenig abgeschwächt – auch für den Musikunterricht gilt.
Insgesamt stelle ich mir die Frage, ob wirklich jemand glaubt, ein wenig sportlich interessiertes Kind, ein übergewichtiges Kind, ein unsportliches Kind,… leckt Blut am leistungsorientieren Sport, nur weil es in Klasse 8 aus dem Stand Hochspringen soll. Etc.
Ebenso stelle ich mir die Frage, ob in Klasse 9 noch neue künstlerische Adern entdeckt werden, oder ob diejenigen, die bis dahin Desinteresse an Linoleumschnitzen, Papierschnipsel aufkleben, Wasserfarbseifenblasenmalen demonstriert haben, nicht einfach bis zum Ende der Schulzeit „gequält“ und mit schlechten Noten bewertet werden.
Aber Hauptsache, alle Noten sind gemacht und der „Leistungsstand“ ist hochoffiziell und gerichtsfest dokumentiert.
Es ist unfassbar, mit welch geringer Fachkenntnis, aber dafür in voller Überzeugung über den musisch-ästhetisch-sportlichen Bereich hier geurteilt wird. Liebe Hanni, vielleicht hatten Sie einen derart schlechten Unterricht, aber wissen Sie was: Meiner war in Chemie unterirdisch, nur würde ich diese Erfahrung nie zur These werden lassen, aufgrund derer dann Chemie abgeschafft werden könnte.
Wie hätte ich schlechten Unterricht bekommen können. Ich wurde ausschließlich von vollausgebildeten staatsexaminierten verbeamteten Lehrkräften unterrichtet.
Also alle hochqualifizierte, hochkompetent, hochmotiviert und fachlich wie didaktisch erste Sahne. Damals gab es noch keine Seiten- oder Quereinsteiger.
Dass Sie schlechten Chemieunterricht hatten kann und will ich auch nicht glauben. Kann ja nicht sein.
Aber kurzum: die Bubdesjugendspiele haben meiner Meinung nach im schulischen Kontext nichts verloren.
Aber Sie können mir gerne erklären, warum man auf dem Weg zum Abitur mehr Kunst, Musik, Sport hat als Geschichte, Politik oder Chemie…?!
Mens sana in corpore sano ;), lang lang ists her.
Hatten Sie schon Klassen nach dem Sportunterricht? Ausgeglichen, ruhig/ausgepowert, manchmal auch ärgerlich, weil verloren und vlt auch ob zu vieler Pfunde am Umdenken……
Ja, so richtig schön oldschool, teils zu müde, um zu dillern.
Quidquid agis, prudenter agas et respice finem…
Niemand, aber auch wirklich niemand power sich im Sportunterricht aus.
Außer es geht um die Notengebung beim Ausdauerlauf. Da sind diejenigen gut, die außerhalb der Schule kompetentes Training bekommen. Diejenigen, die keine Ausdauer haben bekommen nicht mal Anleitung, wie sie diese verbessern können. In einem angemessenen Rahmen.
Sollten Sporlehrer eine Trainerqualifikation oder gar -kompetenzerwerben im Rahmen ihres Studiums, so bleibt diese im Lehrerzimmer sitzen.
Das Ende vom Lied ist: die sportlichen sind gelangweilt (oder freuen sich über die chillige Sportstunde), die unsportlichen werden vorgeführt, aber nicht an Sport herangeführt.
Um auf den lateinischen Eingangssatz zurückzukommen:
Getan wird wenig im Sportunterricht, schon gar nicht weise. Und das was getan wird und wurde, wie es getan wird und wurde führt genau dahin, wo wir sind: zu einem grottenschlechten Bildungssystem, das auf Systembefriedigung (Noten) abzielt, aber nicht auf Motivation oder Kompezenzzuwachs.
Vertane Zeit würde ich sagen.
Ich selbst war im Landeskader Hockey, also durchaus sportlich. Ich würde aber meine Hand dafür ins Feuer legen, dass ich auch ohne Sportunterricht im Hochsprung oder Bodenturnen genau so gut gewesen wäre wie ohne.
Sportunterricht ist nunmal nicht mehr als eine spontane Leistungsstandserhebung.
Und die BJS sind die Glorifizierung dessen.
Was bin ich froh über unsere Sportlehrer, die sogar 16+jährige begeistern, die vorher satt meckerten und Ähnliches äußerten wie Sie.
Das römische Sprichwort wird meist missverstanden. Ursprünglich war es eine Bitte an die Götter, dieses zu gewähren. 🙂
🙂 gewähren ja, aber nicht einfach so.
Liebling der Götter wurde man nicht von ungefähr.
Ich weiß nicht, ob Ihnen der Unterschied klar ist. Mit dem ganzen Körper im Fokus zu stehen, ist etwas anderes als schlecht zu singen oder zu zeichnen. Nirgends ist man verletzlicher.
Denken Sie an die seelischen Störungen, die alle das Körperbild betreffen: Essucht, Anorexie, Geschlechts- und Körperdysphorie.
Es ist für Erwachsene nichts gewonnen, wenn sie sich nach Schulende schwören, niemals wieder eine Sporthalle zu betreten.
Den krassesten Fall hatte ich nun bei einer Bekannten meiner Kinder. Sie studiert anstatt die gewünschte Ausbildung zu machen, nur weil an der Berufsschule auch anscheinend Sportunterricht erteilt wird. An der Universität zwingt sie keiner.
Habe ich für die BJS plädiert?
Ich habe geschrieben, dass der Wettbewerb nicht besser ist als der Wettkampf! (im Gegenteil sogar teilweise schlimmer: Start aus der Bauchlage!!!)
Und das es normal ist, das jeder auf irgendeinem Gebiet begabt ist und deswegen Vorteile im jeweiligen Fach hat. Und das jeder lernen sollte mit Schwächen umzugehen
Bitte sinnentnehmend lesen!
„…..natürlich haben sportliche Kinder im Sport Vorteile. Genauso wie musisch begabte in Musik und künstlerisch begabte in Kunst. Ich kann daran nichts Schlimmes finden. Gehört es nicht zum erwachsen werden dazu, dass man sich seiner Stärken und Schwächen bewusst ist/wird“:bezog mich auf diesen einen Abschnitt von Ihnen.
… aber in Mathe steht der Kopf/die Intelligenz? im Mittelpunkt – ist man da weniger „verletzlich“? Ich fand z. B. das Vorsingen vor der Klasse deprimierend für mich, dafür konnte ich beim Gedichtvortrag punkten. Andere haben ihre Punkte in Sport oder Musik gesammelt. So What? Menschen haben nun mal unterschiedliche Stärken und Schwächen und das ist auch gut so und das sollte man von klein auf lernen und akzeptieren/tolerieren/ aushalten lernen, denn später wird es schwieriger, wenn die „Weichspüler“ wegfallen.
Ja, an der BS gibt es Sport, 🙂 wie immer wenn genügend men- und Frauenpower vorhanden.
Ich verstehe das nicht! Was passiert da vor uns ? Wie bereits geschrieben, nach Anfangsschwierigkeiten wird Sport bei uns gut akzeptiert UND:
Die junge Dame hätte sich befreien lassen können. Ich reiße mich zwar nicht um Arbeit, aber wer wird den deswegen gleich studieren 😉 ?
Das ist hinzukriegen.
(Ich schaue übrigens gerne Sport und habe Respekt vor der Leistung von Spitzensportlern, beneide sie jedoch nicht um den Preis für ihre (Miss-)Erfolge.)
. . . und was übertrieben ist, legt Die Redaktion fest. Ich hab das schon verstanden, ist nicht wirklich schwer. Und ich hoffe, jemand reklamiert die Bewegungsmängel – die kann man nicht durchgehen lassen.
Was übertrieben ist, ergibt sich aus dem gesellschaftlichen und/oder fachlichen Problemdruck. Wir haben von keiner Seite, weder von Lehrkräften noch von den Sportverbänden, vernommen, dass es in der Praxis irgendwelche Schwierigkeiten mit der Reform der Bundesjugendspiele gibt. Das ist wie beim Genderverbot in Schulen: Die Union löst Probleme, die kein Mensch hat. Das nennen wir Kulturkampf.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wenn ich an die Grundschulzeit meiner Kinder zurückdenke, waren die Bundesjugendspiele auch vor der Reform schon als Sport- und Spielefest organisiert, wo es neben den offiziellen Disziplinen auch noch andere Bewegungsangebote gab. Was ich nicht gut fand, war, dass die Kinder tatsächlich wenig vorbereitet waren und die Regeln nicht kannten. Übertreten beim Weitsprung gab es nicht und die Wurftechnik beim Schlagball war auch egal. Also hat sich – zumindest unsere Schule auch schon vor der Refom vom reinen Wettkampfgedanken verabschiedet. Kritisch ist also mMn zu sehen, dass wenn es nicht so drauf ankommt, man in der Vorbereitung noch mehr schludern kann. Dann haben die Ungeübten ja noch weniger Chancen.
Anderes Beispiel: Bereits Ende der 90er habe ich mit Viertklässlern im Ferienlager werfen üben müssen, damit sie beim Völkerball überhaupt einen Ball übers Feld werfen konnten und mich gefragt, warum das nicht schon im Sportunterricht geübt wurde. Ich war echt stolz auf meine Mädels, auch wenn sie trotzdem keine Chance gegen die Älteren hatten.
Jetzt haben Sie aber klammheimlich ein „übertriebener“ in die Argumentation hineingemogelt. Ja, sicher: Übertrieben ist immer schlecht, gemäß Wortbedeutung.
Würden Sie auch diesen Satz unterschreiben:
„Leistungsdruck…“, okay, auch geframed.
Wie wäre es mit : „Der Leistungsgedanke treibt mehr Kinder vom Sprt weg als auf ihn zu“?
Was es mit „Leistungsgedanken“ zu tun hat, Kinder unvermittelt einem Körpervergleich mit ihren Peers auszusetzen, erschließt sich uns nicht. Ein pädagogischer Leistungsgedanke bedeutet für uns, Kinder und Jugendliche zur Entwicklung – Leistungssteigerung – zu befähigen. Diesen wesentlichen Punkt – Entwicklung – können wir im Konstrukt Bundesjugendspiele (zumindest in denen vor der Reform) nicht erkennen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
„Unvermittelter Körpervergleich mit Peers“?- das passiert in der Kita, in der Schule und in der Freizeit (Spielplatz) ständig und die meisten Kinder suchen gezielt diese Vergleiche, bei jeder Gelegenheit. Z. B. wenn es nach der Hofpause klingelt , stürmen viele ins Schulgebäude und rufen stolz : „Erster!“ Außerdem haben die Schüler den Körperkontakt auch während mehrerer Sportstunden pro Woche, es kann also von „unvermittelt“ keine Rede sein!
„Die meisten Kinder suchen gezielt diese Vergleiche“? Wohl kaum die, die schlecht dabei abschneiden.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Beim Sport verlieren ( und auch gewinnen ) zu lernen und sich gegen Cracks, die lästern, zu wehren, ist nicht die schlechteste Übung fürs Leben.
Vlt kommt ein Kind dann auch auf Ideen, um Mobbing ( in übler Digiversion ) besser abwehren zu können.
Wie eine für manche Kinder demütigende Situation dabei helfen soll, Mobbing besser abwehren zu können, erschließt sich uns nicht. Da wäre ein Selbstbewusstseins-Training womöglich besser. Herzliche Grüße Die Redaktion
Sport ist, anfangs nur mit Selbstüberwindung, dann aber um so mehr ( hierzu braucht es Eltern und Freunde, die stützen ) u.a. ein Selbstbewusstseinstraining.
Zeiten beim Lauf zu verbessern, Weiten, egal ob Wurf oder Sprung auszubauen, von anderen gelobt oder auch getröstet zu werden, hilft sehr wohl dabei, Selbstbewusstsein auf- und auszubauen.
Sport ist dann ein Selbstbewusstseinstraining, wenn er zum Erfolg führt. Wir können nicht erkennen, dass es bei den Bundesjugendspielen um Entwicklungsprozesse ginge, aus denen auch Schwächere Erfolgserlebnisse ableiten könnten.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich denke, Sie sind deutlich jünger als ich. Die letzte Zeit waren die BJS wirklich nicht der Renner.
Zu meinen Dinozeiten waren sie eine Stufe zum Selbstvertrauen, vom dünnen Krischperl ( war hart aber gut ) hin zum späteren Leistungssportler ( Leichtathletik )
War eine gute Zeit , gerade trotz der
phasenweise Hochanstrengung und wenn mir einer sagt: ist nicht zu schaffen! kann ich meist heute noch den Schalter umlegen.
Eine Mathe-(oder beliebiges Fach einsetzen) – Abfrage kann auch demütigend sein…
Matheolympiade, Kopfrechnen, …..
Wie trainiert man denn Ihrer Meinung nach Selbstbewusstsein? Durch Vermeiden von Schwierigkeiten? Und überhaupt, das Wort „Training“ hat doch was mit üben zu tun, das ist doch mittlerweile an Schulen und in Kitas verpönt. Also bitte erklären Sie mir, wie ein „Selbstbewusstseins-Training“ aussieht und wer das durchführt.
@Redaktion
Sehr geehrte Redaktion,
Entschuldigung! Ich habe vergessen, diese Fragen direkt an Sie zu adressieren. Deshalb haben Sie wahrscheinlich auch nicht geantwortet. Mein Fehler. Also noch einmal meine Fragen direkt an Sie mit der Bitte um Antwort: Wie trainiert man das Selbstbewusstsein von Kindern? Was verstehen Sie unter Selbstbewusstseins-Training und wie und von wem wird es durchgeführt? Die Antworten interessieren mich wirklich, denn offensichtlich habe ich da einiges bei meinen Schülern, Kindern und Enkeln falsch gemacht. Vielleicht kann ich doch noch einiges gerade biegen oder es zumindest bei meinen Enkeln in Zukunft besser machen.
Mit freundlichen Grüßen
potschemutschka
Also lässt man am Besten alles, was man nicht so gut kann, sein. Vor allem, wenn es um Vergleiche und Wettkämpfe geht. Es könnte sich ja zu einer demütigenden Situation entwickeln. Aber nein, geht ja nicht, sind ja immer Pädagogen in der Nähe, die entschärfen und weich spülen. Das ist das Schöne an der heutigen Kindheit. Immer unter dem wachsamen Auge einer pädagogisch ausgebildeten Fachkraft. Wenn Mobbing dennoch nicht verhindert werden kann (weil Kinder gar nicht mehr gewohnt sind, etwas untereinander zu regeln), dann einfach die Anforderung auf Null herunterschrauben. Reicht das nicht aus, weil Mobbing sich eventuell ohne Grund einfach nur so aus einer Laune heraus entwickelt (vor allem dann, wenn an Kinder keine Anforderungen mehr gestellt werden und ihnen stinkelangweilig ist) dann gibt es für das Opfer ein gratis Selbstbewusstseins-Training oben drauf. Hört sich nach einem wirklich guten Plan an.
Anscheinend wissen Sie wenig über Kinder(gruppen), vielleicht kennen Sie nur überbehütete Einzelkinder? Kinder vergleichen sich von klein an ständig in den verschiedensten Bereichen mit anderen, nicht nur beim Sport („ich bin größer/älter, das kann ich schon, das aber noch nicht, …“). So lernen sie auch voneinander und sind stolz, wenn sie etwas (allein) schaffen. Außerdem lernen sie auch Frustrationstoleranz, Anstrengungsbereitschaft („das will ich auch können“), dass üben sich lohnen kann, anderen/schwächeren helfen, anerkennen, dass andere trotz Anstrengung vielleicht schwächere Leistung bringen und diese aber für die Anstrengung loben/motivieren, sich mit anderen freuen (auch mal bessere anerkennen) und noch viel mehr. Aber dies alles sind mittlerweile aussterbende soziale Kompetenzen, leider. Es lebe der Individualismus und das „Weichspülen“ der Kinderseelen! (Der letzte Satz ist Sarkasmus) und dann wundern wir uns über die Zunahme psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen – die BJS sind daran mMn. weniger schuld, als dieses zunehmende „in Watte packen“ der Kinder von klein an. Aber was weiß ich schon nach ü60 Lebensjahren mit eigenen Kindern und Enkelkindern, großgewordenen mit Cousins und Cousinen, Freizeit als Kind und Jugendliche in einer „Clique“ und nach 40 Jahren als Lehrer (ich konnte in der Zeit „Studien“ an 100en Kindern in dieser Zeit machen).
Wenn Sie sich so toll mit Kindern und Jugendlichen auskennen, dann wissen Sie sicher, dass in den ach so glorreichen 70-er und 80-er Jahren von jungen Menschen wesentlich mehr Drogen und Alkohol konsumiert wurden als heute (vermutlich auch in der DDR, hat aber dort natürlich niemand erfasst), das Sektenwesen boomte – und psychische Störungen kaum diagnostiziert wurden, weil es schlicht an Sensibilität (oder im Fall der DDR, am politischen Willen, Probleme zu benennen) fehlte. Prügel in der Erziehung waren normal. Das Gewaltlevel war deutlich höher als heute. Jugendarbeitslosigkeit war ein Riesenproblem.
Für die DDR galt damals (70-er Jahre): „Kulturpolitik und Kulturarbeit bekamen (…) einen repressiv-autoritären Grundzug: Kampfansage an fast alle massenkulturellen Formen, Front gegen die vom Westen her einbrechende Amerikanisierung der Lebensweise; weitgehende Beseitigung kommerzieller kultureller Angebote und Zurückweisung der bunten Freizeit (als eines gefährlichen Mittels, mit dem die Ausbeuter beim Arbeiter das Bewusstwerden seiner entfremdeten Lebenssituation zu verhindern versuchen).“ Quelle: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/27301/koerper-konsum-genuss-jugendkultur-und-mentaler-wandel-in-den-beiden-deutschen-gesellschaften/
Und hier eine Schilderung aus Westdeutschland: „Meine Mutter ist bei den Hardcore-Katholiken von Opus Dei. Aus diesem bleiernen Zustand musste ich mich erst mal befreien. Zuerst über Kiffen und Drogengeschichten. Und dann bin ich zu Beginn der achten Klasse zum ersten Mal von der Schule geflogen. Da hatte ich nur Scheiße gemacht. Toiletten angezündet. Nur rumrandaliert. Um so was ging es dann auch in der Musik. Ich habe etwas richtig Wildes gesucht. Ich bin dann in den Sommerferien 1977 nach London gefahren. Das war kulturschockmäßig. Ich habe die Hälfte meiner Klamotten weggeschmissen – und den Koffer voll gestopft mit Punkplatten, -klamotten und blauer Haarfarbe. Zu Hause war das dann völlig irre. In der U-Bahn war das mit den blauen Haaren echt Spießrutenlaufen. Die sind völlig schockiert gewesen. Aber das wollte ich ja. Ich zog mir mitten im Unterricht eine Sicherheitsnadel durch Wange und Ohr, sodass die Mathelehrerin noch einmal nach Luft schnappte und einfach umfiel. In der Folge habe ich schnell gemerkt, dass diese ganzen 68er Hippielehrer mit langen Haaren im Grunde genauso faschistoid waren wie irgendwelche Pfaffen. Gerade unter den Hippies waren viele, die extrem auf meine Haare reagiert haben. Für die gab es nur kurzhaarige Spießer und langhaarige coole Typen. Von daher passte ich nicht in deren dialektisches Weltbild. Für die hatte man in meinem Alter in Teestuben rumzuhängen und Cat Stevens und diese ganze Dudelmusik zu hören.“ Quelle: https://www.bpb.de/themen/zeit-kulturgeschichte/jugendkulturen-in-deutschland/36213/punk-in-deutschland/
Wie man daraus die ewige Leier „früher war alles besser“ schlagen kann, ist uns ein Rätsel.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Äh, was soll mir das jetzt sagen? War also alles früher so schlecht im Westen, wie Ihr zitiertes Beispiel? Oha! Dann ist ja gut, dass meine Kindheit und jugend in der DDR viel friedlicher abliefen und die meiner meisten Freunde und Bekannten auch. Sekten und Drogen (außer Alkohol und Nikotin und Zeugen Jehovas) sind mir persönlich auch nicht begegnet, wahrscheinlich habe ich in einem Glashaus gelebt? Die Prügelstrafe wurde in der DDr früher verboten als im Westen. Klar gab es trotzdem prügelnde Eltern und auch Kindesmissbrauch, aber sicher nicht mehr als auf der anderen Seite der Mauer. Und noch zu Ihrem Zitat über die Kultur in der DDR, dass was von oben gewünscht und vorgegeben wurde, ist das eine, aber es gab auch, gerade unter Jugendlichen und Künstlern, eine Menge „mutige Falschparker“ 🙂
„(Außer Alkohol und Nikotin und Zeugen Jehovas)“ – kann schon reichen. Herzliche Grüße Die Redaktion
Das gabs im Westen auch + ein paar andere Sachen 🙂
Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Und was soll dieses „früher war alles besser“? Darum geht’s doch gar nicht, sondern darum, dass die forderungslose Pädagogik Kindern nicht in ihrer Entwicklung hilft.
Warum müssen Sie gefühlt jedem zweiten Post von potschemutschka die DDR-Keule rausholen, obwohl weder das Thema DDR ist noch potschutschka das erwähnt? Geht’s jetzt so los: kommt aus dem Osten, kann eh nur Mist labern, müssen wir gleich mit DDR-Vergleichen mundtot machen? Könnten Sie bitte mal bei der Sache bleiben?
Herzlichen Dank, Mika
Erwähnen wir die DDR nicht, heißt es, wir seien westfixiert. Erwähnen wir die DDR, ist es auch nicht richtig.
Sei’s drum. Warum immer gleich dieser Popanz „forderungslose Pädagogik“, wenn einfach nur Freude am Lernen (oder hier: am Sport) vermittelt werden soll? Fordern die Bundesjugendspiele denn irgendetwas Sinnvolles, was zuvor bei allen Kindern gefördert wurde?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Danke!
@Mika
Danke für den Post.
Ich stimme beiden Absätzen zu.
Zum unteren Absatz möchte ich anmerken, dass mich genau diese „Technik“ seit geraumer Zeit massiv abstößt und ich daher nur noch extrem selten auf n4t klicke.
Das geht auch anderen Lesern (Die kenne ich aus dem „real life“, es handelt sich sowohl um Lehrkräfte als auch Leute aus diversen anderen Berufsgruppen.) ebenso.
Man findet dieses Gebaren (Rechthaberei? … sehr bemüht und notfalls konstruiert) mittlerweile unter sehr vielen Artikeln …
Und wenn es mit der DDR partout nicht passen will, dann geht halt was anderes, z.B. die Sache mit dem Foto, welches laut Redaktion eine „Rolle rückwärts“ zeigen soll und diese „Position“ wird trotz mehrfacher Hinweise etlicher Foristen aufrecht erhalten.
Gerne hier nachlesen 😉 : https://www.news4teachers.de/2024/06/kulturkampf-cdu-kultusminister-will-reform-der-bundesjugendspiele-rueckgaengig-machen/
Lachgas Hype? Schon mal was von gehört? Können Kinder ganz easy erwerben. Wirkt schnell und kann kurze Zeit später nicht mehr nachgewiesen werden. Also absolut Elterntauglich. Ist in unserer Stadt der Renner bei den Jugendlichen. Nachteil: Bei Überdosierungen drohen Bewusstlosigkeit und die Gefahr, an Erbrochenen zu ersticken.
Die gravierendste Folge sind Nervenschäden. Betroffen sind zumeist das Rückenmark und die peripheren Nerven. Missempfindungen wie Kribbeln in den Händen oder Füßen bis hin zu Taubheitsgefühlen und Gangstörungen können die Folge sein. Grund ist die Inaktivierung von Vitamin B12 durch Lachgas. Das Risiko steigt zwar mit der Häufigkeit des Konsums, auch bei gelegentlichem Konsum wurden allerdings schon Nervenschäden beobachtet.
https://www.uni-leipzig.de/newsdetail/artikel/vernachlaessigung-oder-gewalt-im-kindesalter-unterschiede-in-ost-und-west-deutschland-2021-12-02
@Redaktion
Haben Sie Ihren ersten link eigentlich vollständig gelesen? Sie scheinen Ihre Ansichten vorwiegend auf die 50er/60er jahre zu beziehen. Meine Jugend lag in den 70ern/80ern. Das ist schon etwas anderes, steht so auch in Ihrem link. Das Westfernsehen und -radio war dafür sicher mit verantwortlich 🙂 , dass die „Bonzen“ etwas „lockerer“ wurden.
„… die ewige Leier ..“ aber in der DDR-Diktatur …!“! Dabei habe ich mich gar nicht auf den Osten bezogen, sondern nur darauf, dass Kinder, meiner Erfahrung nach, den Vergleich mit anderen Kindern brauchen und auch suchen, um von anderen zu lernen und um sich selbst und andere reeller einschätzen zu können. 🙂
Unserer Erfahrung nach trifft das allenfalls auf einen Teil der Kinder zu, nämlich denen, die bei solchen Vergleichen absehbar gewinnen. Und nun?
Herzliche Grüße
Die Redaktion
… und die, die nicht gewinnen, lernen zumindest (im Idealfall) Frustrationstoleranz (Umgang mit negativen Gefühlen), eine wichtige soziale Kompetenz. Keiner kann immer Sieger sein. Leider haben immer mehr Kinder eine sehr niedrige Frustrationsschwelle, was zunehmend zu Verhaltensproblemen (Agressionen gegen andere) führt. = Beobachtung aus meinen letzten Dienstjahren.
Dauerfrustation führt ganz sicher nicht zu Frustrationstoleranz. Herzliche Grüße Die Redaktion
Gilt das auch für Inklusionskinder, die in fast jeder Unterrichtsstunde merken, dass sie nie an die anderen heranreichen werden? Manche dieser I-Schüler hatten dann wenigstens einmal im Jahr bei den BJS die Nase vorn.
@Redaktion
„Dauerfrustation führt ganz sicher nicht zu Frustrationstoleranz.“
Hat das jemand hier bisher behauptet???
Soweit ich die bisher freigeschalteten Kommentare gelesen habe: Nein.
„Dauerfrustation“ – die haben Sie = @Redaktion jetzt ins Spiel gebracht …
@potschemutschka schrieb von „Frustrationstoleranz (Umgang mit negativen Gefühlen), eine wichtige soziale Kompetenz“.
Wie sorgen denn die Bundesjugendspiele dafür, sportlich weniger begabte Schülerinnen und Schüler an ein höheres Leistungsniveau heranzuführen? Wir würden sagen: gar nicht. Also ist Frustration bei diesen Kindern programmiert – was deren Frustrationstoleranz kaum verbessern dürfte.
Ist eigentlich nicht so schwer…
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Wobei Ihre Erfahrungen mit Kindern berufsbedingt deutlich geringer sein dürften als die potschemutschkas.
Es geht um Norm und Durchschnitt. Sie können nicht einen Extremfall von damals mit dem Normalzustand von heute vergleichen.
Wer misst denn „Norm und Durchschnitt“ von Kindern und Jugendlichen? Schauen wir doch mal in den BZgA-Forschungsbericht „Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2019“. Quelle: https://www.bzga.de/fileadmin/user_upload/PDF/studien/Drogenaffinitaet_Jugendlicher_2019_Basisbericht.pdf
Zum Alkoholmissbrauch beispielsweise heißt es dort: „Die Trends zeigen, dass immer weniger 12- bis 17-jährige Jugendliche schon einmal Alkohol getrunken haben. Auch der regelmäßige Alkoholkonsum geht in dieser Altersgruppe in den letzten 14 Jahren zurück. Zudem ist das Rauschtrinken bei Jugendlichen im Jahr 2019 geringer verbreitet als in früheren Jahren.“
Zum Nikotinmissbrauch: „Der Anteil der rauchenden Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren ist in den letzten 18 Jahren rückläufig. Er hat sich von 27,5 % im Jahr 2001 auf 5,6 % im Jahr 2019, d. h. um vier Fünftel, verringert. Der Anteil der Jugendlichen, die noch nie geraucht haben, ist im Jahr 2019 mit 85,1 % so hoch wie in keiner der früheren Untersuchungen.“
Allgemein: „Die Ergebnisse der letzten Jahrzehnte zeigen, dass die Veränderungen des Substanzmittelkonsums variabel sein können. In der Verbreitung des Konsums sind Phasen des
Anstiegs, des Rückgangs aber auch der Stagnation zu beobachten. Veränderungen können Folge eines gesellschaftlichen Einstellungswandels sein, wie zum Beispiel eine kritischere oder
tolerantere Haltung gegenüber dem Substanzkonsum oder allgemein eine sich ändernde Gesundheitsorientierung. Oder es kann in der Jugendkultur Entwicklungen geben, in denen
bestimmte Rauschmittel oder Produkte populär werden, wie die Verbreitung von Ecstasy in den 1990er Jahren oder der Alkopops in der ersten Hälfte des letzten Jahrzehnts und aktuell der Konsum von E-Produkten, Wasserpfeifen und Cannabis.“
Keine Spur von „früher war alles besser“.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Gefällt mir :), dankeschön.
Ich war nicht solch ein Kind. Das klingt ein bisschen idealisierend.
Tut mir leid. Aber ich berichte ja nicht nur von mir. als Sonderschullehrer habe ich sehr viele Kinder mit den verschiedensten Problemen unterrichtet und beobachtet, auch bei denen war es ähnlich. Natürlich sollten Eltern und Lehrer unterstützend „eingreifen“ und gerade bei den „schwachen“ auch Kleinigkeiten lobend hervorheben. Aber den Kindern jede Frustration ersparen, sie also in Watte packen, schadet mehr als es nützt. Dann überschätzen sie schnell ihre Fähigkeiten und sind umso frustrierter, wenn sie einmal nicht „vorn dabei“ sind und dieser Punkt kommt bei jedem Menschen irgendwann. MMn. ist es wichtig für jeden Menschen zu wissen, wo er steht, wo seine Stärken und Schwächen sind und auch anzuerkennen, dass andere manches besser können und man selbst manches „level“ nie erreichen kann. So ist das Leben!
„I´m perfect in my imperfections!“
Dann sollte man den Leistungsdruck in den anderen Fächern z.B. Mathe gleich auch wegnehmen: Alle die bis 5 zählen können, bekommen eine Siegerurkunde. Wenn man darüber hinaus noch 2+2 zusammenzählen kann, gibt es eine Ehrenurkunde!
„Bislang hätten sportliche Kinder klare Vorteile, während Schülerinnen und Schüler mit einem anderen familiär oder kulturell geprägten Hintergrund Misserfolge erlebten.“
Auch in anderen Fächern haben Kinder mit einem anderen familiären oder kulturellen Hintergrund Misserfolge, dies führt doch -zum Glück- nicht dazu, dass alle Leistungsbewertung wegfällt. Und genau die Kinder, die z.B. wegen eines Migrationshintergrunds Schwierigkeiten in Mathe und Sport haben, können hier endlich mal Erfolgserlebnisse haben.
Die Idee, alles was mit Leistungsmessung zu tun hat, abzuschaffen, halte ich für gefährlich,- wir leben nun mal in einer Leistungsgesellschaft.
Für mich ist Leistung positiv besetzt und ich sehe meine Aufgabe als Lehrerin darin, Kinder zu Leistungen zu befähigen und nicht Leistungen als störend abzuschaffen.
Dass es in Schulen Zwangswettkämpfe in Mathematik oder Deutsch gäbe, wäre uns neu. Herzliche Grüße Die Redaktion
Nennt sich Klassenarbeit. Der Notenspiegel muss allen zur Kenntnis gegeben werden, damit ist auch klar, wo man steht.
Das Kultusministerium Niedersachsen führt dazu aus (Stichwort Datenschutz): „In der Regel sollten die Noten vertraulich besprochen werden. Eine Besprechung vor der Klasse kann zulässig sein, wenn dies aus pädagogischen Gründen notwendig erscheint. Eine solche Besprechung darf allerdings nicht dazu führen, dass sich Schülerinnen oder Schüler gedemütigt fühlen.“ Quelle: https://bildungsportal-niedersachsen.de/schulorganisation/datenschutz-an-schulen/dsgvo-an-schulen-und-studienseminaren/haeufige-fragen-und-antworten-zum-datenschutz
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich wiederhole gern: Der Notenspiegel ist allen zur Kenntnis zu geben. Nicht die Note des einzelnen Schülers unter Nennung des Namens (da ist der Datenschutz vor), sondern die Anzahl der einzelnen Noten und der Schnitt.
Mit freundlichen Grüßen, Mika
Genau das ist der Punkt – da ist der Datenschutz vor. Warum gilt der denn bei den Bundesjugendspielen nicht? Herzliche Grüße Die Redaktion
Oft halten sich allerdings die Schüler (v. a. in der GS) selbst nicht an den Datenschutz und unterhalten sich über ihre Noten. Aber selbst wenn es keiner „verrät“, wissen die Schüler sehr gut Bescheid, wer in welchem Fach stark oder schwach ist.
In der Regel tauschen sich die Schüler eh über ihre Noten aus. Das Datenschutzargument ist an dieser Stelle übertrieben. Ich fände mehr Transparenz sinnvolle.
Insbesondere das Hervorheben der sehr guten und guten Leistungen sollte m.E. Usus sein: „Schülerin A har dieses Mal die beste Arbeit – Glückwunsch!“
Und wer etwas nicht kann, sollte dazu stehen. Auf Dauer lässt sich dies ja nicht verheimlichen.
Übrigens es es insbesondere der mündliche Unterricht, der viele Zurückhaltende Schüler stresst. Was wäre ihre Lösung dazu? Wie soll mündlichen Fächern eine Benachteiliging mündlich schwächer Schüler erfolgen? Sollen etwa alle den gleichen Redeanteil pro Stunde bekommen?
So ähnlich gibt es diesen Passus in allen 16 BL – schafft ein LuL es nicht , diese Vertraulichkeit zu wahren ( SuS sind findig) steht er mit einem Bein vor Gericht.
Darum müsste auch für weiteren DU die Notengebung nicht nur technisch geklärt werden.
Und trotzdem : Unsere Lieblinge tauschen Ihre Noten aus wie die Brotzeit und haben manchmal mehr Probleme, Ihre Zensuren den Betrieben gegenüber zu vertreten……
Eben. Es ist eine schwachsinnige Regelung. Und Gegensatz von Transparenz.
Wieder mal ein Beispiel für eine Regelung, die Ersatzlos gestrichen werden könnte und keiner würde es merken.
@redaktion
Mika sprach vom „Notenspiegel“, der in der Regel unter der Klassenarbeit angegeben wird und auch die Durchschnittsnote der KA zeigt. Dadurch kann jeder Schüler und die Eltern sehen, wie man dasteht. Der Notenspiegel ist etwas anderes, als die Noten vor der Klasse anzusagen!
Das ist uns klar. Bei den Bundesjugendspielen werden die Leistungen aber vor der Klasse festgestellt – das ist ja der Punkt. Herzliche Grüße Die Redaktion
Das ist nicht in allen Bundesländern und allen Schulformen so.
In welchem Bundesland muss der Notenspiegel bei der Klassenarbeit nicht bekannt gegeben werden? In welcher Schulform nicht?
Die Voraussetzung dafür ist natürlich, dass es überhaupt Noten gibt, logisch.
Wir geben keinen Notenspiegel – bekommt nur die SL.
Können alle gut mit leben, wenn kurz begründet.
Die nennen sich Klassenarbeiten und Zeugnisse.
Referate, Tests, Lesen, Rechnen, ….
Bei allem Verständnis für Schülys, die Probleme mit/beim Sport haben …..
Ist es nicht auch die Klassengemeinschaft, die den Selbstwert (durch echten Jubel, Freude und Lob – oder eben nicht) steigert?
Ich war immer sehr gut in Sport, weil wir als Kids (früher!) viel gelaufen, gerannt, geklettert sind, Fahrtad fuhren und und einfach bewegten.
Es gab auch die anderen. Aber das war halt so – niemand wurde gehänselt. Mschten wir einfach nicht.
Schlimm war jedoch die Mannschaftswahl.
Und da blieben tatsächlich die unsportlichen Schülys stehen. Das war mit Sicherheit demütigend.
Warum auch immer – unsere Lehrys fingen dann an, die Mannschaften abzuzählen.
Zeigt von Empathie und pädagogischem Verständnis – auch früher.
Bei mir ist das über 40 Jahre her. (OJE und auweia )
Oder Stegreifaufgaben, Extemporalen, bei uns auch schriftliche Hausarbeiten ( KI hat Gr und R meist gut drauf 🙂
Und nicht zu vergessen mündliche Einzelnoten ( Warum der und nicht ich? ) usw……
Es gibt Klassenarbeiten!!!
Ja, solche „Zwangswettkämfe“ gibt es in Mathematik. Nennt sich Mathematikwettbewerb. In Klasse 8 müssen alle teilnehmen.
Die Besten bekommen Urkunden und Preise und ziehen in die zweite Runde ein etc.
Scheint ein bundeslandspezifisches Phänomen zu sein. In Nordrhein-Westfalen z. B. gibt es eine Reihe von Mathematikwettbewerben, auch schon in der Grundschule – allesamt freiwillig.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich weiß nicht, warum es nicht durchkam, daher hier gerne noch einmal: In Hessen gibt es sehr wohl etwas, das Ihren „Zwangswettkämpfen“ in Mathematik entspricht. Nennt sich Mathematikwettbewerb. Alle 8. Klassen im Gymnasium nehmen daran zwangsweise teil. Die Schulbesten werden ausgezeichnet und treten gegen die Schulbesten anderer Schulen an.
Bitte korrigieren, ich meinte Schwierigkeiten in Mathe und Deutsch, nicht Sport!
Und genau die Kinder, die z.B. wegen eines Migrationshintergrunds Schwierigkeiten in Mathe und Sport haben, können hier endlich mal Erfolgserlebnisse haben.
Muss es beim Thema „Sport“ eigentlich immer dieses Horror-Aufmacherbild sein?
Das Thema des Bildes ist nicht „Sport“ – sondern Rolle rückwärts. Herzliche Grüße Die Redaktion
Ja, aber das Bild zeigt keine Rolle rückwärts!
Das Photo/Foto stammt aus der Bild-Datei der Firma Sutterstock mit Sitz in New York. In Verbindung mit dem Untertitel ist es ironisch gemeint.
@Redaktion
Bei diesem Bild sehen Sie „eine Rolle rückwärts“? Also ich bin sportlich nur durchschnittlich begabt, aber eine Rolle rückwärts sieht anders aus!
Oder ist das eine „West-Rolle rückwärts“, in der DDR war die anders! 🙂
Was auch immer diese Qualfigur /-stellung darstellen mag – eine Rolle rückwärts ist es definitiv nicht.
Das ist keine Rolle rückwärts!
Sehr geehrte Redaktion,
Sie wurden nun schon mehrfach darauf hingewiesen, dass das Titelbild unpassend und falsch ist. Zuerst dachte ich ja noch, dass es einfach ein kleiner fehler der Interpretation einer Rückwärtsrolle war. kann ja passieren. Da sie aber auf die „Fehlermeldungen“ verschiedener Foristen nicht reagieren, muss ich jetzt wohl Absicht (BILD-Niveau) unterstellen. Wollen Sie damit suggerieren, wie Schüler im Sportunterricht angeblich gequält werden? Das wäre ganz mies! Denn solche „Verrenkungen“ werden in keinem normalen Sportunterricht verlangt.Oder verarbeiten Sie damit persönliche Sportunterricht-Traumata? Das wäre zwar noch irgendwie verständlich, aber kein guter Journalismus. Ich bitte Sie hiermit, das Bild durch ein anderes zu ersetzen, z. B. durch eines, bei dem man sieht, wieviel Freude Kinder auch bei den BJS haben konnen, wie sie z. B. schwächere Läufer beim 400/800m-Lauf durch Anfeuern zum Durchhalten motivieren (das habe ich in den letzten Jahren sehr oft erlebt und als sehr positiv empfunden).
Mit freundlichen grüßen
potschemutschka
Das Foto ist ein – ironischer – Kommentar (ähnlich einer Karikatur). Natürlich bleibt Ihnen unbenommen, den „unpassend und falsch“ zu finden. Wir finden ihn richtig. Was das mit der „Bild“-Zeitung zu tun haben soll, erschließt sich uns nicht.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Liebe Redaktion,
das Bild ist schrecklich. Das arme Kind, das diese Pose machen musste. Das Bild zeigt für mich die negativen Formen des Leistungssports, wie Kinder jung zu Hochleistungen gequält werden.
Vermutlich soll genau das der Bezug zu den „alten“ BJS sein – Qualsport.
Liebe Redaktion,
Ihr „foto“ hätte man vielleicht als Ironie oder Sarkasmus auffassen können, wenn es wirklich eine „Rückwärtsrolle“ darstellen würde, aber dieses Bild ist einfach nur falsch und unpassend!
In welchem Universum ist d a s eine Rolle rückwärts?
Metaphorisch gemeint?
Ich fand die Reform der Bundesjugendspiele und des Sportunterrichts sehr sympathisch. Ich möchte, dass das bleibt!
Ich das Gegenteil.
Ich wäre für eine direkte Abstimmung der Eltern.
Die Einfache Mehrheit entscheidet.
Ganz ehrlich! Wer keine Bundesjugendspiele mag, kommt an dem Tag nicht und fertig. Viel schlimmer ist doch der wöchentliche Sportunterricht. Wie nannte es eine Schülerin? “ Selbstekel- Einübungsprogramm“ 🙁
In der Grundschule bis Klasse 4?
@Lisa
Also Spüortunterricht ganz abschaffen? Stattdessen lieber Selbstbewusstseinstraining oder Psychotherapie wegen gestörter Körperwahrnehmung? Oder soziales Training (Anti-Mobbing) für die gesamte Klasse? Was ist da schief gelaufen und läuft bei so vielen schief?
Die Bundesjugendspiele werden (meiner Meinung nach zum Nachteil) geändert = Reform
Einige wollen diese Änderungen wieder zurückdrehen = Kulturkampf, Wir haben andere Probleme, macht ein Faß auf…
Hmmm?
Wir führen was ein. Stellt sich raus: Finden die meisten doof. Man möchte das Vorherige wiederhaben: Kulturkampf, Rückständig. Fässer aufmachen. Rechts.
Sehr schön zusammengefasst.
Ich finde es richitg, falsche Entscheidungen einzugestehen und zu korrigieren.
Eigentlich braucht es an Schulen viel mehr Korrekturen dieser Art. Nicht alles, was als modern und progressiv gilt, ist gut. Ganz im Gegenteil.
„Ich finde es richitg, falsche Entscheidungen einzugestehen und zu korrigieren.“
Nur weil jemand sagt, dass ihm eine Entscheidung nicht gefällt, ist sie noch lange nicht falsch. Zur Demokratie gehört auch, demokratische Entscheidungen – wenn sie denn mal getroffen wurden – zu akzeptieren. Sonst drehen wir uns ja nur noch im Kreis. Etwas anderes wäre es, wenn es neue Erkenntnisse gäbe, die ein Umdenken erforderlich machen würden. Das sehen wir im vorliegenden Fall aber nicht.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Na zum Glück kann man demokratisch getroffene Entscheidungen rückgängig machen, und man sollte das auch unter bestimmten Voraussetzungen. Ich denke da gerade an den Mist, den AfD und Konsorten ggf. demnächst verzapfen könnten, und da würde ich doch stark drum bitten, dass der von der hoffentlich anders aussehenden Nachfolgeregierung revidiert wird!
Wenn Gesetze oder Maßnahmen von einer AfD-Mehrheit beschlossen werden, können sie juristisch darauf geprüft werden, ob sie mit dem Grundgesetz und/oder der Landesverfassung vereinbar sind. Sind sie es, werden damit Fakten geschaffen, die nicht mal eben revidierbar sind. Das ist Demokratie.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Ich glaub nicht, dass wir uns im Kreis drehen werden. Ich denke, es ist ein klassischer U-Turn.
Weil dann die, die die Reform (mit politischer Mehrheit) durchgeführt haben, plötzlich von den Argumenten, die sie zuvor schon nicht überzeugt haben, erleuchtet werden – und einfach akzeptieren, was die Reformgegner wollen?
Seltsame Vorstellung von politischen Meinungsbildungsprozessen.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Mir erschließt sich nicht, wie die Reform der BJS eine demokratische Entscheidung sein soll …
Einstimmig getroffen von einem Gremium (KMK) mit demokratischem Mandat = gewählte Landesregierungen. Herzliche Grüße Die Redaktion
Das mag sein. Ich denke aber, dass es zu keinem Zeitpunkt eine Mehrheit Inder Bevölkerung hierfür gab.
Vermutlich hat sich die KMK damit auch gar nicht auseinandergesetzt. Und hier schon das Problem.
Seit wann ist das, was ein einzelner Bürger über Mehrheiten „denkt“, für politische Entscheidungen maßgeblich? Herzliche Grüße Die Redaktion
Wir haben es bei G8 vs. G9 gesehen. Es spielt keine Rolle was richtig oder falsch ist, denn dafür gibt es kein objektives Entscheidungskriterium. Entscheidend ist in einer Demokratie, wofür für Mehrheit steht. Der Versuch, auf den Gymnasien dauerhaft G8 zu belassen ist an der Stimmung/Meinung der betroffenen Bevölkerung hierzu gescheitert. Auf Dauer kann in einer Demokratie keine Politik gegen die Standpunkte und Interessen der Mehrheitsgesellschaft gemacht werden.
„Entscheidend ist in einer Demokratie, wofür für Mehrheit steht.“ Genau, und diese Mehrheit hat entschieden.
Es gibt auch so etwas wie Vertrauensschutz – dass sich nämlich Menschen auf einmal getroffene Regelungen einstellen und verlassen können und nicht alle paar Wochen neu entschieden wird. Demokratie ist kein Wünsch-Dir-Was.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Vielleicht könnte man jedes Jahr andere Sportarten bei den Bundesjugendspielen anbieten. Es muss nicht jedes Jahr Leichtathletik sein.
BJS gibt es zumindest in Bayern in 3 Bereichen. Schwimmen, Gerätturnen oder Leichtathletik. Frei wählbar.
In der Grundschule (By) sind die BJS in der Leichtahtletik üblich.
Lehry aus SH
Hier nur Leichtathletik.
Sorry, das ist doch von beiden Seiten eine völlig überzogene Argumentation:
Kein junger Mensch hat wegen einer fehlenden Urkunde bei Bundesjugendspielen eine schwere Kindheit, kein junger Mensch leidet Not, wenn er keine Ehrenurkunde mit einer Faksimile-Unterschrift des Bundespräsidenten erhält.
Haben wir keine anderen Probleme im Bildungssektor?
Es gibt durchaus Menschen, für die die Bundesjugendspiele in der Rückschau ein demütigendes Erlebnis waren: https://www.stern.de/familie/kinder/bundesjugendspiele–warum-sie-ueberfluessig-sind-6313420.html
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Liebe Redaktion,
mir geht es schlicht darum, Maß und Mitte zu bewahren und stelle persönliche unangenehme Erfahrungen selbstverständlich nicht in Abrede.
Der Punkt ist: Warum wird von einer bestimmten Klientel ein einzelner (!) Tag im Schuljahr mit Furor bekämpft, während andere offensichtliche nicht-selbstverschuldete Ungerechtigkeiten nicht thematisiert werden?
Was ist mit den Kindern und Jugendlichen deren Eltern keine oder die falschen Fremdsprachen sprechen, sie bekommen die gleiche Note? Was ist mit den jenen, die in einem unmusikalischen Elternhaus groß werden, die kein Auslandsschuljahr bezahlt bekommen?…
Das ist unverhältnismäßig und erinnert etwa an die soziale Kälte der bürgerlichen G9-Akivist*innen in Baden-Württemberg: „Hauptsache mein Kind erlebt keine Anfechtungen!“
Der Tag – Bundesjugendspiele – wurde ja gar nicht mit Furor bekämpft, sondern lediglich reformiert. Das große Rad („bedenklich für unsere Gesellschaft“) wird gerade von den Herren Schwarz und Lindner gedreht, von sonst niemandem.
Wir thematisieren Bildungsungerechtigkeiten übrigens überall dort, wo sie uns begegnen (in Deutschland leider sehr oft). Gerne hier nachlesen: https://www.news4teachers.de/2018/01/draengender-denn-je-warum-wir-mehr-chancengerechtigkeit-im-schulsystem-brauchen-eine-gegenrede/
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Liebe Redaktion,
bezüglich der Herren Schwarz und Lindner stimme ich Ihnen voll zu, aus anderen Qualitätsmedien erfuhr ich jedoch auch unverhältnismäßige Äußerungen der anderen Seite:
Alles begann mit dem Twitter-Eintrag einer Mutter aus Konstanz. Er lautete: „Heulender Sohn kommt mit ‚Teilnehmerurkunde‘ von den Bundesjugendspielen heim. Erwäge Petition zur Abschaffung selbiger. Ernsthaft.“
https://www.deutschlandfunkkultur.de/kommentar-bundesjugendspiele-zehnkampf-schulsport-100.html
oder:
https://taz.de/Bundesjugendspiele-gehoeren-abgeschafft/!5931115/
Es gibt offensichtlich auch Stimmen von solventen und öffentlichkeitsselbstbewussten Menschen, die sich höchstwahrscheinlich nicht annährend mit einem solchen Eifer über die oben genannten ganzjährigen Ungerechtigkeiten mokieren würden. Warum?
Unabhängig davon schätze ich Ihre breite Themensetzung, auch bezüglich Bildungsgerechtigkeit.
Die Teilnehmerurkunde ist in der Tat blödsinnig. Man kann auch thematisieren, KEINE Urkunde zu bekommen, mit Kindern. Jeder kann etwas und jeder kann etwas anderes gut. Es ist schade, dass es nur Urkunden fürs „sporteln“ gibt, keine für Backen, Malen oder Trösten von Mitschülern. Die gibt es dann von mir.
Allen Vertretern des Leistungsprinzips: Ja, bin ich auch. Aber wir reden hier von höchstens Zehnjährigen. Die haben noch kein gefestigtes Ego, die hängen noch sehr von unserem Zuspruch ab.
Sport wird auch aus kommerziellen Gründen gesellschaftlich sehr hoch bewertet gegenüber anderer Fertigkeiten, das kann man doch durchaus diskutieren.
Gut gesprochen!
Das ist fair! So habe ich es auch immer versucht, jedes Kind hat irgendetwas, dass es gut kann und dafür sollte man es auch loben. Aber sie müssen auch lernen, mit Misserfolgen fertig zu werden, denn die bleiben im Leben nicht aus. und sie müssen auch lernen, das manch anderer etwas besser kann. = Frustrationstoleranz, Selbst- und Fremdeinschätzung, „gönnen können“, … = Sozialkompetenzen, die leider immer weniger Kinder, trotz/oder gerade wegen „Überbehütung“ und „Steine aus dem Weg räumen“, haben.
„Aber sie müssen auch lernen, mit Misserfolgen fertig zu werden“ – Misserfolg gibt es logischerweise nur dort, wo auch eine Chance auf Erfolg besteht. Ansonsten ist es Demütigung.
Kann man natürlich auch für ein pädagogisches Zuchtmittel halten.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Es gibt Misserfolg und es gibt Erfolg.
Demütigend wir es, wenn jemand – Eltern, LuL, peergroup, buddies, Vorbilder, Idole einen negativ draufsetzen.
> zu lernen, sich dagegen zu wappnen ist schwierig und langwierig, bedarf oft der Hilfe für das Kind,
ist aber in der jetzigen Zeit unvermeidbar, weil das Leben mit dem Sozialverhalten aller gekoppelt ist und viele das Wort sozial und dessen Inhalte nicht mehr kennen.
@Redaktion
Werden also, nach Ihrer Logik,liebe Redaktion, I-Schüler (Lernen, GE) im Regelunterricht in den meisten Kernfächern gedemütigt? Schließlich bekommen diese Schüler immer andere, einfachere Aufgaben als die anderen Schüler und haben kaum die Chance, das level der Mitschüler zu erreichen. Oder glauben Sie ernsthaft, die I-Kinder merken das nicht und die Regelschüler auch nicht? Ist dann Inklusion ein“ pädagogisches Zuchtmittel“?
Vergleiche:
Es gibt Menschen, die in der Rückschau bei den Bundesjugendspielen ein Demütigendes Erlebnis hatten -> „armes Opfer der Gesellschaft; die Gesellschaft muss sich anpassen; das Individuum kann nichts dafür; das Individuum steht über dem Gemeinwohl“
Es gibt Menschen, die in der Rückschau durch die Corona Maßnahmen ein Demütigendes Erlebnis hatten -> „selber Schuld; soll sich nicht so anstellen; das Gemeinwohl steht über dem Individuum“
Es geht hier um Kinder – und darum, wie sich Bildungsziele am besten vermitteln lassen. Was das mit Corona zu tun hat, erschließt sich uns nicht. Herzliche Grüße Die Redaktion
Was ist eigentlich mit den Kindern/Jugendlichen, die bei den BJS endlich mal ein Erfolgserlebnis hatten, weil sie in Ma und Deutsch vielleicht immer die „loser“ waren, aber hier einmal im Jahr ganz vorne standen? Denen gönnt anscheinend niemand dieses Erlebnis!
Besser fände ich sichere und fest eingebaute Geräte für Fitness und Kraftsport im Schulgebäude und- Hof. Fest in den Wänden zementierte oder angeschraubte Stangen und Griffe zum Bouldern bis 2 Meter, für Klimmzüge, Hebe- und streckübungen, Geräte mit fest verankertem, aber selbst wählbaren Gewichten, Hypertension aus fest verarbeiteten Materialien, eine Bank für Bauch- Bein- und Armtraining durch eigenes Gewicht.
So kann eben mal während einer Pause kurz Kraft rausgelassen und auch gezeigt werden. Andere werden es nachmachen. Es schadet nichts, wenn zwischendurch eine Lehrkraft ebenfalls daran kurz trainiert… oha, unsere Englischlehrerin macht einfach so zehn saubere Klimmzüge…
Das ist ein Magnet, wo Kinder und Jugendliche gemeinsam dran gehen. Viele trainieren schon mit 14 und zeigen schöne Muskeln. Das ist ansteckender als der öde Bundesjugendspieletag. Wer sichtbar miteinander trainiert, spricht bereits in der Schule über das Handballtraining am Nachmittag und zieht Leute mit. Und wer sich schämt, bekommt eine Idee von Kraftsport und übt zu Hause mit einem Programm oder meldet sich im Fitnessstudio an. Kurz danach traut er sich das auch in der Schule.
So läuft das heute eher.
Parallel zu den Geräten im Schulgebäude sollte es dort auch ein altes, aber gestimmtes Klavier geben, damit die musikalisch Begabten dasselbe wie die Sportlichen tun können. Social Media ist voll von Auftritten junger Menschen, die auf irgendeinem Bahnhofsklavier Rachmaninow spielen und viral gehen. So können junge Menschen wirklich zeigen, was sie können und Nachahmer im Positiven finden.
Der Rest wird Quatsch damit machen, aber das machen sie sowieso. Wenn aus Quatsch jemand drei Klimmzüge schafft, ist auch was gewonnen. Und beim Klavier kann man ja oben eine Überwachungskamera anbringen.
Das klingt richtig gut, tolle Idee!
Supergut, ist aber wieder das alte Problem: Viele Schulen machen es nicht, weil etwas passieren könnte.
Nichtsdestotrotz
@ liebe Tamu, wir haben inzwischen Kicker, Tischtennisplatten, beaufsichtigtes Volley – und Basketball in der Mittagspause und wenn die Turnhalle unter Wasser steht, wird halt gejoggt.
Derzeitiges Projekt mit Holz- und Bauabteilung: eine niedrige Boulderwand.
Liebe Tamu,
weitere Ihrer immer guten Ideen werden gerne angenommen 🙂
„Weder in Schulen noch in Vereinen wurden Zweifel daran geäußert, dass das frühere Format überholt war – und die Reform richtig.“
Für diese Aussage fehlen im Text jegliche Belege. Als Lehrkraft bekomme ich ständig die Kritik von allen Seiten mit und diese ist fachlich nachvollziehbar. KollegInnen, Eltern, SchülerInnen und Vereine beklagen, dass die neuen Regelungen viel weniger transparent und fair sind, als es die alten waren. Dass 20 Prozent beispielsweise pauschal eine Ehrenurkunde erhalten sollen, obwohl es Klassen gibt, in denen deutlich mehr eine verdienen, und in anderen Klassen jeder Zweite Mühe hat, nicht über seine eigenen Füße zu fallen, ist absolut ungerecht und nicht nachvollziehbar.
Die Reform passt auch absolut nicht zu moderner Leistungsbewertung, die eine Abkehr von der sozialen und eine Hinwendung zur kriterialen Bezugsnorm vorsieht.
Weder Lehrkräfteverbände noch Sportorganisationen – das sind für uns hier relevante Stimmen (und nicht: ich kenne einen, der kennt jemanden…) – haben sich diesbezüglich kritisch geäußert. Auch Herr Schwarz äußert diese Kritik nicht. Ihm geht es nach eigenem Bekunden um das Grundsätzliche.
Herzliche Grüße
Die Redaktion
Gerne ist man fortschrittlich und allzu gerne überwindet man überholten althergebrachten Kram wie Leistungsmessung. Klingt ja auch gut. Aber die Leistung zu messen, scheint mir ein Urinstinkt zu sein. Jetzt leben wir nicht mehr wie die Neandertaler und wir haben uns soziale Verhaltensformen angeeignet um das Prinzip „Survival of the fittest“ zu umschiffen. Das ist gut und richtig. Aber das Urinstinkt bleibt. Anstelle harter Kämpfe ums Überleben hat man sich was Schlaues einfallen lassen : Sportliche Wettkämpfe. Lebensbejahend, weil es ohne Mord und Totschlag trotzdem Adrenalin freisetzt und Menschen sich auf friedliche Weise messen. Man möchte gewinnen, gut abschneiden oder zumindest nicht der Letzte sein. Und wenn doch, dann bedeutet das vielleicht eine persönliche Niederlage, hat aber ansonsten keinerlei Auswirkung auf die körperliche Befindlichkeit. Aber kann man kleinen Kinder den seelischen Schmerz einer Niederlage zufügen?
Persönliche Niederlagen wird es im Leben immer wieder geben, das können wir kleinen Kindern gerne anders vorgaukeln aber wir Erwachsenen wissen es besser. Trotzdem meinen jetzt ein paar pfiffige zeitgemäße Pädagogen, je weniger Niederlagen kleine Menschen erleben müssen, desto idealer verläuft ihre Entwicklung: Demnach muss der Leistungsdruck möglichst gegen Null streben. Was aber passiert jetzt, zum Beispiel bei den Bundesjugendspielen, wenn es nicht mehr um Leistungsmessung geht? Man bewegt sich gemeinsam an der frischen Luft. Soweit so gut. Aber langweilig. Genauso langweilig, wie ein Fussballspiel, bei dem es nicht um erzielte Tore, sondern um nettes Beisammensein geht. So langweilig, dass die unsportlichen Schüler, die schon vorher keinen Bock auf Bewegung hatten, jetzt erst recht auf ihrer Jacke im Schatten sitzend einschlafen und die sportlichen Schüler nur das Nötigste leisten, um die Fassade aufrecht zu erhalten und sich insgeheim auf ihren richtigen Sport am Nachmittag im Verein zu freuen. Da geht es wenigstens noch um was.
Kann man machen. So muss sich keiner mehr als Verlierer fühlen. Und auch keiner als Gewinner. Das ist ein bisschen schade für sportliche Schüler, die in der Schule Lernschwierigkeiten vorweisen, und hier mal glänzen könnten, aber so what? Dafür wird es in naher Zukunft auch bald eine Lösung geben. Aber Zurück zum Sport und den aufgeweichten Wettkämpfen. Was ist jetzt eigentlich mit unserem Urinstinkt, uns zu messen? Und wie geht es dem Adrenalin? Nicht gut? Da hab ich einen kleinen Booster für den freien Nachmittag nach den langweiligen Bundesjugenspielen parat. Das Zauberwort lautet: ZOCKEN, was das Zeug hält. Am besten mit viel Zweikämpfen und saftigem Mord und Totschlag. Niederlagen sind auch gut auszuhalten. Ist ja anonym. Und wem das zu digital ist…..Ich wills nicht aussprechen. Nur eine Frage stellen: Warum eigentlich nimmt die Gewalt unter Kindern so sehr zu und wie könnte man gegensteuern?
Ich persönlich bin davon überzeugt, dass ein sportlicher Wettkampf nicht nur spannend ist , sondern darüber hinaus auch negative Aggression in positive Energie umwandeln kann. Verbunden mit allem was dazugehört, mit Sieg, Niederlage und Mittelmaß. Mit Siegerposen und mit hängenden Schultern. Mit Frust und Lust. Und das nur an einem Tag einmal im Jahr. Das müsste auszuhalten sein. Auch bei kleinen Menschen. Denn auch Frust aushalten zu können gehört zum Lernprozess und zum Erwachsenwerden dazu.
Dazu ein kleiner Kontext, der zugegebenermaßen weit hergeholt ist, mir aber in den Sinn kommt, wie heilend sportlicher Wettkampf sein kann: : Kennt jemand von euch die Szene aus der Serie Orange is the New Black zum Thema Wettkampf statt Meuterei: Orange Is the New Black – Kickball Scene (S6E13) | Rotten Tomatoes TV – YouTube
Ich würde Ihnen gern mehr als einen grünen Daumen für diesen Kommentar geben 🙂
Denken die hier Kommentierenden daran, dass es hier nicht um die Bundesjugendspiele allgemein, sondern um die Bundesjugendspiele in der Grundschule geht?
An meiner Schule haben wir in der alten Variante schon immer in Klasse 1 eine Alternative (Knaxiade) gemacht. Die Erstklässler sind in der Regel auch noch nicht 8 Jahre alt, dem „Eintrittsalter“ der BJS.
Das jetzige System ist in meinen Augen auch nicht optimal, da die Leistungen irgendwie unfair verglichen werden. Ich selbst würde den Wettbewerbscharakter in der Grundschule ganz abschaffen und z.B. nur eine Urkunde für alle verteilen.
Meine Schule hat um die verpflichtenden BJS herum gerne mal einen Sporttag mit unterschiedlichen Sportarten als Stationen gemacht.
Bei der alten Variante ging es den Schülern nur noch um ihre Leistung und die Schwächeren hatten Frust, weil sie „nur“ eine Teilnehmerurkunde bekamen. Das motiviert diese sicher nicht alle zum Sport, sondern die Gruppe, die so oder so schon sportlich ist, wird bestätigt. Einen großen Mehrwert für alle – außer der Tradition – hat das nicht.
Außerdem geht es um Einzelleistungen.
Besonders schlimm fand ich manche Eltern, die ihren eigenen Ehrgeiz auf die Kinder übertrugen.
In der Grundschule haben fast alle Schüler Spaß an spielerischem, sportlichen Tun. Darüber hinaus gibt es so viele gute Ideen im Grundschulsport ohne Wettbewerbscharakter, die den Schülern Spaß machen und wo sie sich gut bewegen. Da braucht es keine Wettkämpfe.
Außerdem sind diese ganzen Vorschläge/Ideen zur Durchführung des Sportunterrichts in der Grundschule viel vielfältiger als die eintönige Technik vom Weitsprung, 50 m Lauf und Ballweitwurf, die man perfektionieren sollte, um sich mit der Zeit zu steigern. In meinen Augen ist das erst etwas für die Sekundarstufe. Da kann man gerne die traditionellen BJS durchführen.
Wir führen z.B. auch noch das Sportabzeichen auf freiwilliger Basis durch. Z.B. wäre das ein Weg, etwas Offizielles in der Grundschule für Interessierte zu machen.Dadurch würde man auch eine Brücke zum Sportverein Abteilung Leichtathletik schaffen.
Zur Vollständigkeit: Beim Sportabzeichen kann man wahlweise auch schwimmen.
„Besonders schlimm fand ich manche Eltern, die ihren eigenen Ehrgeiz auf die Kinder übertrugen.“ Das stimmt leider. Wir hatten mal Fußballturniere an der Grundschule, die wegen übereifriger Eltern abgeschafft wurden mussten. Aber wenn man die verbissenen Eltern außen vorlässt und die Bundesjugendspiele nicht ganz abschaffen möchte, dann würde ich den Wettkampfcharakter auch bei den Kleinen beibehalten. Eher spielerisch mit mehreren Versuchen, eventuell auch ein paar Geschicklichkeitsspiele oder Glücksspiele mit an Bord. Oder ein gruppenweises gegeneinander Antreten , wie zum Bsp beim Staffellauf. Denn Kinder vergleichen sich auch ohne Schiedsrichter und Urkunden. Das ist ganz normal und erhöht den Reiz. Bei fast jedem Brettspiel gibt es Verlierer und Gewinner. Und wer schon mal mit Kindern Kegeln war, weiß ganz genau, wie sehr die Kleinen darauf abfahren, dass hier ehrlich gespielt und ordnungsgemäß zusammengezählt wird. Gibt es keine Spielregeln, die den Gewinner definieren, gewinnen oft die Lautesten und die mit der größten Selbstüberschätzung. Die, die nur mit Bande kegeln, weil man sie nicht zu sehr demütigen möchte und sich danach wie King Krösus fühlen, weil sie mehr wie die anderen Kinder getroffen haben. Das ist dann für die restlichen Spieler recht unbefriedigend. Zudem kommt ehrliches Feedback oft besser an (Kinder sind nicht doof und können sich in der Regel ganz gut selbst einschätzen) und kann unter Umständen den Ehrgeiz wecken, es nochmal zu versuchen und es besser zu machen.